Trinkwassertechnik

Gussrohre für Wiener “Gürteloffensive”3 min read

10. Dezember 2014, Lesedauer: 3 min

Gussrohre für Wiener “Gürteloffensive”3 min read

Lesedauer: 3 Minuten

In Wien startete im Frühjahr die sogenannte „Gürteloffensive“. Dabei handelt es sich um ein umfangreiches Sanierungsprojekt, in dessen Zuge Wasserrohrleitungen im inneren und äußeren Gürtel erneuert werden.

Es gilt die über teilweise 100 Jahre alten Rohrleitungen komplett auszutauschen. Vier Abschnitte im 8., 9., 18. und 19. Bezirk wurden bereits 2012 und 2013 abgeschlossen. 2014 werden die Wasserrohre im 16. und 17. Bezirk erneuert bzw. saniert. Im Trassenbereich am Hernalser und Lerchenfelder Gürtel kamen dabei auf einer Länge von ca. 700 Meter duktile Gussrohre aus dem Hause TRM zum Einsatz, die einen sicheren Versorgungsbetrieb für die nächsten 100 Jahre gewährleisten. Bei einem Verkehrsaufkommen von rund 35.000 Fahrzeugen pro Tag und Fahrtrichtung waren bei der Umsetzung alle beteiligten Firmen, Straßennutzer und Anrainer vor enorme Herausforderungen gestellt.

Seit April laufen die über mehrere Jahre geplanten Sanierungsarbeiten an der Trinkwasserleitung am Wiener Gürtel auf Hochtouren. Dabei wird die in die Jahre gekommene Leitung in mehreren Abschnitten komplett erneuert. Einer dieser Abschnitte, in dem erst kürzlich die Rohre ausgetauscht wurden, betrifft den Bereich Hernalser und Lerchenfelder Gürtel. Hier wurden über eine gesamte Trassenlänge von 2,5 Kilometern auf 700 Meter Gussrohre des Tiroler Traditionsherstellers TRM (Tiroler Rohre) unterirdisch verlegt. Dabei kamen Rohre in der Dimension DN700 zum Einsatz.
Dass die Stadt Wien auf Rohrmaterial aus Guss setzt, belegt eines: Betriebssicherheit und Langlebigkeit genießen höchste Priorität bei den Planern. Schließlich gibt es kaum ein vergleichbares Rohrmaterial, das sich über derart lange Zeit bewährt hat. Noch heute existieren funktionierende Wasserleitungen aus Guss, die zum Teil über 100 Jahre alt sind. Die neu verlegte Leitung garantiert, dass rund 136.000 Wienerinnen und Wiener auch in Zukunft erstklassiges Trinkwasser aus den Leitungen beziehen können. Die Inbetriebnahme wird in den nächsten Wochen über die Bühne gehen und danach werden die Straßenoberflächen bis Anfang September wiederhergestellt sein.

Mehrjähriges Projekt „Gürteloffensive“
Ziel des breit angelegten Projektes ist es, alte Wasserleitungsrohre am Gürtel auszutauschen. Dafür hat man eine mehrjährige Bauzeit einkalkuliert. Die Arbeiten gehen im Jahreswechsel im inneren und äußeren Gürtel vonstatten. Dass bei der Umsetzung das größte Augenmerk auf dem Straßenverkehr lag und liegt, verwundert nicht weiter. Schließlich zählt gerade dieser Straßenabschnitt in Wien zu den am stärksten befahrenen Bereichen in ganz Österreich.
Für die zwei Abschnitte im 16. und 17. Bezirk, die kurz vor der Fertigstellung stehen, hat man ein spezielles Verkehrskonzept entworfen, um den Verkehr weitest gehend aufrechterhalten zu können. Während der Verlegungsarbeiten von Anfang Mai bis Mitte August wurden unter anderem zwei der vier Spuren des Gürtels gesperrt und durch eine Umleitung ersetzt. Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, wurde nachts und auch an Wochenenden gearbeitet.

Grabenloses Bauverfahren für die Umwelt
Außerdem brachte die MA31 auch verschiedene „grabenlose Bauverfahren“ zum Einsatz. Das bringt den großen Vorteil mit sich, dass die betroffenen Straßen und Gassen nicht komplett aufgegraben werden müssen. Hätte man konventionell verlegt, wären rund 1.400 Kubikmeter Aushub angefallen. Das hätte in weiterer Folge 110 LKW-Fuhren nach sich gezogen. Mit all den damit verbundenen Belastungen für Umwelt und Anrainer. Man konnte damit also nicht nur Geld und Transportkilometer einsparen, sondern auch einen wesentlichen Beitrag für einen positiven ökologischen Fußabdruck des Gesamtprojektes leisten.

Spezielle Rohre für ein besonderes Projekt
Die gelieferten Rohrelemente von TRM sind mit einer trinkwassertauglichen Zementmörtelauskleidung beschichtet. Außen sind sie mit einer Zink- sowie Epoxiddeckbeschichtung versehen. Auf diese Weise sind die Rohre effektiv und auf Jahrzehnte vor Korrosion geschützt. Die anorganische Zementmörtelschicht garantiert nicht zuletzt dank ihrer Diffusionsdichtheit einen keimfreien Transport des Trinkwassers. Ein wichtiger Aspekt für den Einbau der Rohre betraf die Einfachheit der Verlegung. Schließlich ist es eines der wichtigsten Anliegen der Projektverantwortlichen, die Baustelle so zügig wie möglich abwickeln zu können. Gerade in dieser praxisrelevanten Hinsicht punkten TRM-Gussrohre besonders stark. Dank ausgeklügelter Verbindungssysteme ist eine schnelle und dabei sichere Verlegung gegeben. Laut dem Auftraggeber Stadt Wien ist geplant, dass die betroffene Gürtelbaustelle mit Anfang September abgeschlossen, die Gassen- und Straßenbereiche wiederhergestellt und für den Verkehr freigegeben ist.

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