Winterdienst

Innovationskraft als Firmenmotto5 min read

11. Dezember 2014, Lesedauer: 3 min

Innovationskraft als Firmenmotto5 min read

Lesedauer: 3 Minuten

Das Schneefräsen-Schleuder-Unternehmen Westa bleibt seinem Motto treu: Weiterentwicklung. Dank der Freude und dem Drang, seine Produkte zu verbessern – und damit die…

…Arbeitsabläufe seiner Kunden – überrascht der Hersteller aus dem Allgäu immer wieder mit Neuentwicklungen, die den Arbeitsalltag bei der Schneeräumung mit ihrer Effizienz erleichtern.

Mut, neue Wege zu beschreiten, fehlt dem Schneefräsen-Schleuder-Unternehmen Westa definitiv nicht. In regelmäßigen Abständen wartet der Hersteller mit neuen Patenten auf – und aus den ersten Prototypen werden rasch Serienprodukte. In den letzten Jahren konnte Westa mit mehreren Innovationen die Schneeräumarbeit erleichtern. Eine davon ist die Kurvenfahreinrichtung. „Die Fräse kann links und rechts um jeweils 15 Grad schräg gestellt werden. So fährt die Frässchleuder dann seitlich in den Schnee, und die Traktorräder laufen auch in der Kurve in der Spur. Das mehrfache Rangieren entfällt und die Schneeräumung kann in einem Arbeitsgang erfolgen“, erläutert Alois Weber das System. Dieses wurde bereits bei der heurigen Passöffnung des Großglockners einem Härtetest unterzogen. In Kooperation mit der Firma Steyr, die die Traktoren bereitstellte, wurde die südseitige Passöffnung geräumt. Die Traktorfahrer, die sich dieser Aufgabe stellten, waren von der Kurveneinrichtung schnell überzeugt. Dabei wird das Kurvenfahren selbst unter harten Schneebedingung en wesentlich erleichtert. Wird die Fräse gegen ein starres Hindernis gefahren, kann diese jetzt zusätzlich zurückschwenken, wodurch der Anfahrstoß automatisch verringert wird.

GELUNGENE ZUSAMMENARBEIT
Eine weitere Entwicklung aus dem Hause Westa ist der „Freisichtkamin”. Als unablässiger Erfindergeist begleitet dabei das Unternehmen Roland Hosp. Denn die Idee hatte ursprünglich der Tiroler Winterdienstbetreiber: Er konstruierte den ersten Prototypen. Mittlerweile ist aus diesem innovativen österreichisch-deutschen Gemeinschaftsprojekt eine regelrechte Erfolgsstory geworden – die noch zusätzliche Patente auf weitere praktische Entwicklungen nach sich zog. Seit 2009 produziert das Unternehmen Westa aus dem Allgäu den hydraulisch wegklappbaren und aus dem Sichtfeld des Fahrers schwenkbaren Auswurfkamin in Serie.  

FREISICHTKAMIN FÜR MEHR SICHERHEIT
Heute spricht der Erfolg des „Freisichtkamins“ für sich, vor fünf Jahren stand Westa Geschäftsführer Alois Weber der Idee noch zweifelnd gegenüber. „Ich gebe zu, dass ich anfangs etwas skeptisch war, als Roland Hosp mit seinem Vorschlag zu mir gekommen ist. Wir kennen uns schon länger, da er zu meinem Kundenkreis zählt. Aber ich habe mich überzeugen lassen und diese Entscheidung bislang keine Sekunde bereut, denn die Resonanz auf dem Markt ist sehr positiv“, erzählt der Unternehmer vom Beginn der innovativen Geschäftsbeziehung. Roland Hosp, Geschäftsführer der LCS Hosp-Köck OEG aus Bichlbach in Tirol ist selbst seit 17 Jahren im Winterdienst tätig: „Vor einigen Jahren hat mich die Gemeinde im Winter als Fahrer für ihr neu in Betrieb genommenes Kommunalfahrzeug zur Schneeräumung beauftragt. Abgesehen von dem Spazierwegenetz des Tourismusverbandes waren auch Plätze und Gehsteige in der Ortschaft zu räumen. Bei diesem kommunalen Geräteträger war die Schneefräse an der Front angebaut und ich war während der Fahrt mit diesem Fahrzeug zum Einsatzort erstaunt, wie eingeschränkt mein Sichtfeld war. Der freie Blick des Fahrers auf das Verkehrsgeschehen wurde durch den Auswurfkamin der Schneefräse stark behindert. Dadurch konnte es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommen.“  

TÜFTELEI WIRD SERIENREIF
Aus der Not wurde eine Tugend, denn mit diesen Arbeitsbedingungen wollte sich Roland Hosp nicht zufrieden stellen. Stattdessen war diese Ausgangssituation der Anstoß für die Innovationskraft. So suchte der Winterdienstbetreiber nach Feierabend in seiner Garagenwerkstatt nach der technischen Lösung der Angelegenheit. Die Problembehebung: Der Hydraulikzylinder, der die Kaminklappe ansteuert, wurde oben abmontiert und wurde unten zur Umlegung des Kamins verwendet. Die lose Weit wurfklappe wird mit einem Gestänge über dem Kaminschaft verbunden, damit sich, sobald der Kamin geneigt wird, auch gleichzeitig die Klappe schließt. Der Kamin kann somit vom Fahrersitz aus einfach abgeklappt und aus dem Sichtfeld des Fahrers geschwenkt werden.  HYDRAULISCH

VERSTELLBARE  GLEITPLATTE ALS NEUESTER CLOU
Das gemeinsame Tüfteln endete nicht beim „Freisichtkamin“. Der neueste Clou aus der Zusammenarbeit von Westa und Roland Hosp ist die Gleitplatte, ein über die gesamte Fräsen-Breite durchgehender Gleitschuh, der hydraulisch verstellbar ist und somit die Stärke der Fräse regelt. Durch die durchgehende Fläche der Gleitplatte kann sie optimal an die Gegebenheiten der Umgebung angepasst werden, ohne dass das Fräsen-Gehäuse geneigt werden muss, wie es bei zwei seitlichen Gleitkufen der Fall wäre. „Das Arbeiten mit der Gleitplatte liefert ein perfektes Ergebnis auf allen unbefestigten Flächen, da die gesamte Frässchleuder auf dieser Platte dahingleitet – egal wie der Untergrund beschaffen ist“, erklärt Roland Hosp die Funktionsweise. So sind beispielsweise Forstwege und ähnliche unebene Flächen kein Problem bei der Schneeräumung. Das Prinzip des Gleitschuhs beruht auf der Rückbesinnung beziehungsweise auf der vormaligen Umsetzung der Höheneinstellung der Fräse. Die ersten Schneefräsen hatten ebenfalls an den Gleitflächen eine Höhenregulierung, nur mechanischer Bauart. Abgelöst wurden sie von der heute gängigen hydraulischen Funktion, die jedoch das gesamte Fräsen-Gehäuse neigt. Bei dem System der Gleitplatte wird beides kombiniert: So wird wieder nur die Gleitplatte höhenverstellt – nur dank hydraulischer Funktion.

INNOVATIONSKRAFT IM TEAMWORK
Man darf gespannt sein, welche Innovationskraft noch in dem Teamwork von Westa und Roland Hosp steckt. „Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Firma Westa als Hersteller und mir als jahrelang im Winterdienst Tätigen, der ein unermüdlichen nach der einfachsten Lösung strebender Perfektionisten ist, hat zu diesem großen Erfolg beigetragen“, erklärt der Tüftler das gelungene Zusammenwirken.

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