Straßendienst Winterdienst

Syn Trac als wandelbarer und leistungsstarker Geräteträger4 min read

3. Dezember 2019, Lesedauer: 3 min

Syn Trac als wandelbarer und leistungsstarker Geräteträger4 min read

Lesedauer: 3 Minuten

Die Vorteile von Traktor, Unimog und Lkw möchte der Syn Trac in sich vereinen. Das Fahrzeugkonzept punktet mit seiner Kompaktheit, PS-Stärke und der optimalen Kraftübertragung an seine Anbaugeräte.

Diese sind wiederum innerhalb einer Minute gewechselt – dank eines ausgeklügelten Docking-Systems. Seine Vielseitigkeit und Leistungsstärke darf das Fahrzeug nun über den nächsten Winter bei der Salzburger Landesstraßenverwaltung beweisen.

Viele Gemeinden kennen das Problem: Einzelne Fahrzeuge des Fuhrparks werden nicht genug ausgelastet, da sie mit nur temporär benötigten Anbaugeräten bestückt sind. Gerade bei großen Fahrzeugen ist ein Wechsel oft zeitaufwendig und wenig anwenderfreundlich – da wird ein Lkw oder Traktor eben bis zum nächsten Einsatz wochen- oder gar monatelang ins hinterste Eck der Bauhofgarage geparkt. Vor allem im Frühling und im Spätherbst, wenn es unsicher ist, ob es noch, beziehungsweise schon, schneien könnte, tendieren viele Bauhöfe dazu, sicherheitshalber die Winterdienstausrüstung am Trägergerät zu belassen. Effizientes Fahrzeugmanagement sieht anders aus. In diesem Umstand erkannte der Maschinenbau-Spezialist Stefan Putz eine veritable Marktlücke. Mit seinem Unternehmen Syn Trac und dem gleichnamigen Fahrzeugkonzept soll die Anzahl der Arbeitsstunden pro Fahrzeug rasant in die Höhe schnellen. Das gelingt zum einen dank eines intelligenten Docking-Systems: Alle Anbaugeräte können vollautomatisch (auf Knopfdruck, ohne die Kabine zu verlassen) an- und abgekoppelt werden. Dabei werden alle Medien, also Hydraulik, Pneumatik, Zapfwelle, Elektrik sowie die Software des vollautomatischen Kopplungsvorgangs in unter einer Minute angebracht. Neben der Zeitersparnis spricht auch die Sicherheit für diese Lösung, so muss hier niemand zwischen Fahrzeug und Anbaugerät herumhantieren. Das Dockingsystem ist vorne und hinten spiegelgleich, bei den Anbaugeräten gibt es kaum Grenzen. Die Anbaugeräte werden nach Kundenwunsch vom Hersteller zugekauft und mit geringem Aufwand wird der Adapter montiert. Auf Wunsch ist auch ein „Normadapter“ verfügbar, ein Adapter mit Dreipunkthubwerk/­Anhängekupp­lung oder Kommunalanbauplatte.    

Vereint Vorteile vieler Fahrzeugkonzepte    
Nicht nur die intelligente Lösung zum schnellen Gerätewechsel macht den Syn Trac zum absoluten Allrounder, sondern auch die genaue Beobachtung und Adaptierung von bereits bewährten Fahrzeugtypen – Stefan Putz sortierte deren Nachteile aus und ließ alle Vorteile in das Syn Trac-Konzept einfließen. Kombiniert man also die Vorzüge der Fahrzeugkonzepte von Traktoren, Unimogs und Lkw miteinander, ist deren Summe der Syn Trac. Das war auch der Grund für das Interesse der Salzburger Landesstraßenverwaltung. Nachdem einige ihrer Fahrzeuge bereits Jahrzehnte auf der Motorhaube haben, ist mit nächstem Jahr ein Austausch angedacht – Anwärter als Ersatz ist der Syn Trac, der nun eine mehrmonatige Testphase in der Salzburger Landesstraßenverwaltung durchläuft. „Der Fokus bei der Anschaffung liegt bei uns auf dem Winterdienst. Dadurch, dass das Anlegen von Schneeketten möglichst einfach zu bewerkstelligen sein soll, ist für uns die Reifendimension von Bedeutung – die von großen Traktoren können schnell einige Kilos wiegen und sind für einen einzelnen Mann kaum handelbar“, erklärt Manfred Brunauer von der Landesstraßenverwaltung Salzburg. „Gleichzeitig brauchen wir eine möglichst starke PS-Leistung, die von Syn Trac übersteigt mit 420 PS noch jene von Unimog.“    

Erste Resultate positiv    
Zwar soll der Syn Trac vor allem im Winterdienst zum Einsatz kommen, doch schon jetzt konnte er bei Mähanwendungen im Herbst punkten. „Gerade bei den großen Auslegern beim Böschungsmähen ist es wesentlich, dass das Fahrzeug unter der Arbeit nicht zum Schwanken anfängt, der Syn Trac bleibt besonders stabil – die Fahreigenschaften sind sehr beeindruckend“, zeigt sich Manfred Brunauer von den ersten Einsätzen mit dem innovativen Fahrzeug begeistert. Zusätzlich zu seinen Fahreigenschaften kann der Syn Trac auch mit seiner guten Übersicht punkten. Die Komfortkabine wurde mit großen Glasflächen entwickelt, um gute Sichtverhältnisse zu gewährleisten. Dem zu Gute kommen auch die   kompakten Ausmaße von 2,55 m Breite, einer Höhe von 3,40 m, 3,30 m Achsabstand und 4,70 m Länge. Die Dockingschnittstellen sind sehr gut einsehbar aufgrund der nicht vorhandenen Motorhaube, was die Übersicht zusätzlich steigert.    

Schnellerer Winterdienst    
Natürlich soll es auch im priorisierten Winterdienst zu Verbesserungen kommen. Die rund 1.400 Kilometer des Salzburger Landstraßennetzes müssen täglich schneefrei gehalten werden – das soll mithilfe des Syn Tracs schneller als bisher vonstattengehen. „Wir wollen die Räumgeschwindigkeit wesentlich erhöhen“, so das erklärte Ziel des Testlaufs. Gelingen soll das dank der optimalen Kraftübertragung über die hinten sowie vorne angebaute Motorzapfwelle an die Schneefrässchleuder. Reichen die serienmäßigen 420 PS des Syn Tracs nicht aus, kann ein externer Motor „huckepack“ genommen werden. Synchronisiert mit dem verbauten Motor ergibt das eine Leistung von stolzen 1.000 PS.    

Hoffnung auf starken „Test-Winter“    
Wie sich der Syn Trac auf Salzburgs Landstraßen schlägt, wird der kommende Winter zeigen. Manfred Brunauer dazu: „Wir sind gespannt auf den Winter – wir hoffen, dass er so stark wie der letzte wird, damit wir das Fahrzeug ausgiebig testen können.“

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