Wärme- & Energieversorgung

Systemlösung für Klinikum Traunstein3 min read

17. Feber 2016, Lesedauer: 2 min

Systemlösung für Klinikum Traunstein3 min read

Lesedauer: 2 Minuten

In kaum einem anderen Betrieb ist die sichergestellte Stromversorgung so wichtig wie in einem Krankenhaus. Gleichzeitig achtet man auch hier auf eine ökonomische Nutzung von Energie.

 

Eine effiziente Lösung fand das Klinikum Traunstein im Zuge von Sanierungsarbeiten in Form einer Kombination von Blockheizkraftwerk und Vierzugkessel. Für energieintensive Betriebe wie Krankenhäuser ist dieses System besonders sinnvoll: Der stetige, gleichzeitige Strom- und Wärmebedarf ermöglichen hohe Laufzeiten und somit einen großen Beitrag zur Senkung der Stromkosten.

Als größtes Haus des Klinikverbundes der Kliniken Südostbayern AG stellt das Klinikum Traunstein die medizinische Versorgung für die Stadt Traunstein und den gesamten südlichen Chiemgau sicher. Das Klinikum verfügt mit insgesamt 518 Betten über 22 Stationen und zwei Notaufnahmestationen, mehrere Tageskliniken und Kompetenzzentren runden die Behandlungs- und Diagnosemöglichkeiten ab. Im Zuge der Sanierung von Energiezentrale und Sterilgut-Abteilung hat sich das Krankenhaus für eine effiziente Systemlösung von Bosch entschieden.

Ideale Kombination
Die Anlage besteht aus einer perfekt aufeinander abgestimmten Kombination von Blockheizkraftwerk (BHKW) und Vierzugkessel. Künftig stellt sie einen Teil der elektrischen Energie und Wärme sowie den Prozessdampf für den Klinikbetrieb bereit. Komplettiert wird das Energiesystem mit intelligenter Bosch Steuerungstechnik. Beispielsweise ermöglicht die integrierte Fernwirktechnik Master Energy Control (MEC) Remote das vorausschauende Überwachen der BHKW-Anlage. Der Abruf von relevanten Anlagendaten erfolgt über ein geschütztes Webportal mit handelsüblichen Endgeräten – ähnlich wie beim Online-Banking über PC, Tablet oder Smartphone. Die Darstellung von aktuellen Betriebswerten in Textform oder als grafische Übersicht gewährt einen umfassenden Anlagenüberblick sowie eine komfortable und kostengünstige Überwachung aus der Ferne. Ein Benachrichtigungsservice übermittelt per SMS oder Email wichtige Statusmeldungen wie Wartung oder Störung. Die Anzeige von Ereignissen und historischen Messdaten mit entsprechenden Analysemöglichkeiten zur Effizienz und Wirtschaftlichkeit stehen als Option zur Verfügung.

Lukrative Energieversorgung
Für energieintensive Betriebe wie Krankenhäuser ist der Einsatz von Blockheizkraftwerken besonders lukrativ. Der stetige, gleichzeitige Strom- und Wärmebedarf ermöglichen hohe Laufzeiten und somit einen großen Beitrag zur Senkung der Stromkosten. Die Abwärme des erdgasbetriebenen Motors wird für Gebäudeheizung, Warmwasserbereitung und zur Beheizung der Hubschrauberplattform des Klinikums während der Wintermonate genutzt. Der schnee- und eisfreie Landeplatz gewährleistet eine schnelle Versorgung von Notfallpatienten. Zur weiteren Erhöhung des Wirkungsgrads wird im Klinikum Traunstein die Restwärme der BHKW-Abgase zur Dampferzeugung verwendet. Hierzu verfügt der eingesetzte UL-S Dampfkessel über einen vierten Zug, in dem die Abgase Wärme an das Wasser abgeben. Zusammen mit der erdgasbetriebenen Feuerung produziert der Kessel bis zu 1.600 Kilogramm Dampf pro Stunde. Ein nachgeschalteter Wärmetauscher stellt sicher, dass die Wärme der Abgase maximal zurückgewonnen wird. Die Kesselausstattung mit automatischen Regel- und Betriebseinrichtungen ermöglicht eine stark reduzierte Beaufsichtigungspflicht, senkt den Eigenverbrauch der Anlage und spart Frischwasser und Korrosionsinhibitoren ein.

Versorgungssicherheit auch bei Spitzenlasten
Das Klinikum profitiert von einer außerordentlich wirtschaftlichen, kontinuierlichen Dampfversorgung für eine optimale Sterilisation und Hygiene. Für eine höchste Versorgungssicherheit mit Dampf ist im Klinikum zusätzlich ein weiterer Dampfkessel UL-S mit einer Warmhalteeinrichtung integriert. Über eine eingebaute Heizschlange im Kesselboden wird der Dampferzeuger auf einem abgesenkten Druck warmgehalten. Das ermöglicht eine schnelle Verfügbarkeit und erhöht die Lebensdauer der Anlage durch die reduzierte Anzahl an „Kaltstarts“. Für die Heizungsunterstützung ist ein Heizkessel UT-L eingesetzt. Der UT-L wird insbesondere in Krankenhäusern, Heimen, Bürogebäuden, Wohnanlagen sowie in der gesamten Industrie eingesetzt. Durch seine hohe Flexibilität eignet sich der UT-L bestens für den Einsatz als Reserve- und Spitzenlastkessel bei Heizkraftwerken und Blockheizkraftwerken. Modulare Kesselhauskomponenten zur Wärmerückgewinnung und Wasseraufbereitung ergänzen das Gesamtsystem. Die optimal aufeinander abgestimmten Komponenten erhöhen die Energieeffizienz und sorgen für einen lebensdaueroptimierten Betrieb. Mit der Konzeption und Planung der richtungsweisenden Anlage war das Ingenieurbüro Dickert beauftragt. Die Einbringung und Installation des Energiesystems durch das Anlagenbauunternehmen Auma-Tec erfolgte im laufenden Betrieb ohne Unterbrechung der Versorgung.

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