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Rapid: Schweizer Einachsgerätehersteller mit erfolgreichem zweiten Standbein4 min read

20. Jänner 2020, Lesedauer: 3 min

Rapid: Schweizer Einachsgerätehersteller mit erfolgreichem zweiten Standbein4 min read

Lesedauer: 3 Minuten

Schon beim Betreten der Werkshallen von Rapid zeigt sich, dass der Einachsgerätehersteller nur mit modernsten Methoden ­arbeitet.

Was auf dem ersten Blick nicht ersichtlich ist: Das Schweizer Unternehmen produziert nicht nur für sich selbst, sondern beliefert Kunden von der Medizin- bis hin zur Nutzfahrzeugbranche mit Prototypen bis zur Serienproduktion. Etablieren konnte sich der Hersteller durch seine gehobenen Qualitätsstandards, Flexibilität in der Produktion und einer beachtlichen Fertigungstiefe.

Kaum ein anderes Land steht so sehr für qualitativ hochwertige Produkte wie die Schweiz. Ein Unternehmen, das diese Tradition der wertbeständigen Produktion hochhält, ist der in Killwangen bei Zürich beheimatete Hersteller Rapid. Bekannt ist er vor allem für die Produktion von Einachsgeräten für den Einsatz in Landwirtschaften, Gartenbau und im Kommunaldienst. Seit 1926 entwickelt und produziert Rapid in der Schweiz hochwertige Einachsgeräteträger und dazu abgestimmte Anbaugeräte. Diese erleichtern Menschen rund um den Globus über alle Jahreszeiten verschiedenste Arbeiten. Das einfache Handling der Geräte ermöglicht ein sicheres und effizientes Ausführen der verschiedensten Tätigkeiten. Die Geräte werden vollständig in der Schweiz entwickelt und hergestellt – von der Konstruktion über Produktion, Montage und Qualitätssicherung bis hin zum Kunden- und Ersatz­teildienst.

Mit zweitem Standbein etabliert    
Für die Herstellung der Land- und Kommunalmaschinen kann Rapid in diesen beiden Branchen hohes Ansehen genießen, weniger bekannt ist hingegen das zweite Standbein des Unternehmens als Kundenauftragsfertiger, das mittlerweile zu rund fünfzig Prozent des Umsatzes beiträgt. In den 9.650 m2 großen Werkshallen verfügt Rapid nebst Konstruktion und mechanischer Fertigung auch über eine eigene Lackiererei, Schlosserei, Schleiferei und mehrere Montagelinien für Fremd- und Eigenproduktion. Außerdem befinden sich hier eine Versuchs- und Lehrlingswerkstatt, der Vorrichtungsbau und die gesamte Qualitätssicherung ist hier einquartiert. Technisch wird das gesamte Fertigungsspektrum angeboten, vom Drehen über das Fräsen, bis hin zur Feinstbearbeitung, Verzahnung und Montage. Diese große Bandbreite ermöglichte es, einen breiten Kundenstamm aufzubauen. Rapid produziert für so unterschiedliche Branchen wie unter anderem die Medizin-, Kommunal und Bahntechnik, den Nutzfahrzeugbau oder die Baumaschinenindustrie. Diese breite Aufstellung garantiert eine bestmögliche Auslastung in der Produktion, des Maschinenparks und der Arbeitskräfte. So vielfältig sich der Kundenkreis ­präsentiert, so umfangreich ist die Eigenprodukte-Palette bei Rapid – die Bandbreite erstreckt sich von Rasenmäher über Schneefräsen, Mähtraktoren und Kehrsaugmaschinen, Bodenfräsen bis hin zu den bekannten Ein­achsgeräten. Werden gerade keine Werkstücke, bei denen es sich um Einzelteile bis hin zu Großserien in den unterschiedlichsten Baugrößen handelt, für Kunden angefertigt, laufen diese Eigenproduktionen „vom Band“. Somit wird eine erhebliche Flexibilität generiert.     

Stetige Optimierungsmassnahmen    
Flexibilität ist auch das Stichwort für den Erfolg von Rapid. Durch den steten Antrieb nach Veränderung zur Verbesserung sowie dank des innovativen Geschäftsmodells konnte sich das Unternehmen im Markt stabil etablieren und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Erst vor einem halben Jahr stand die vorerst letzte Maßnahme zur Effizienzsteigerung in den Werkshallen von Rapid an. Eine Umstrukturierung der Arbeitsbereiche soll die Werkprozesse weiter optimieren. Eine Optimierungsmaßnahme von vielen in der Geschichte des Schweizer Einachsgeräteherstellers. Das Unternehmen weiß auch um deren Notwendigkeit – schließlich produziert man in einem Hochlohnland. Technisch bedeutet das, immer am neuesten Stand zu bleiben, innovative, zukunftsträchtige Fertigungsmethoden zu erkennen und zu forcieren. Zusätzliche Herausforderungen wie die letzte Wirtschaftskrise und die Angleichung des Schweizer Franken an den Euro begegnete das Unternehmen mit dem Hochhalten der geschaffenen Qualität, Anpassungsfähigkeit an die Kundenwünsche und einer beachtlichen Fertigungstiefe – erst sie macht ein dauerhaftes Bestehen im kostenintensiven Produktionsstandort Schweiz möglich.Vom ersten Konzept über Berechnung und Konstruktion bis hin zu seriengerechten Produktionsunterlagen bietet Rapid Lösungen auf höchstem Niveau. Fachwissen und Kompetenz sind dabei die Basis zur Umsetzung von Produktideen. Wichtig dabei ist ein breites Spektrum von Fertigungstechnologie im eigenen Unternehmen. Das beinhaltet die Entwicklung, die Materialbeschaffung, die zerspanende Be­arbeitung, die Blechbearbeitung und insbesondere Konstruktionsschlosserarbeiten, das ­Lackieren mit einer hoch­modernen Lackieranlage und die Montage.    

Führend im FSW-Verfahren    
Eine der modernen Fertigungsmethoden, die Rapid anbietet und in ihrer Ausführung europaweit einmalig ist, ist das Rührreibschweißen (Fiction Stear Welding/FSW). Dieses Verfahren unterscheidet sich vollkommen vom konventionellen Schweißen. Bei diesem Prozess werden zwei konzentrische Wellen aneinander gepresst und durch unterschiedliche Drehzahlen verschweißt. Der große Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Schweißverfahren ist, dass es sich zur Verbindung beliebig geformter Werksteile aus unterschiedlichen Metallen geeignet ist. Wobei sich die Schweißnähte durch eine besonders hohe Gleichmäßigkeit auszeichnen – die Technologie wird unter anderem in technisch so sensiblen Branchen wie der Medizintechnik sowie im Flugzeugbau angewendet. Im Bereich FSW ist das Schweizer Unternehmen technologisch führend und hat sich auf die Bearbeitung von komplexen Gussbauteilen spezialisiert. Ob es sich nun um Eigenproduktionen oder Kundenanfertigungen handelt: Rapid hat erkannt, dass das Festhalten an der schweizerischen Tradition des Qualitätshandwerks gepaart mit hoher Flexibilität und der Bereitschaft in zukunftsweisende Technologien zu investieren, das Bestehen der Werkbank in der Schweiz möglich machen.

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