Abwassertechnik

Pumpenkiller gefasst: Chopperpumpe mit Schneidsystem rückt Feuchttücher zu Leibe4 min read

14. Juli 2016, Lesedauer: 3 min

Pumpenkiller gefasst: Chopperpumpe mit Schneidsystem rückt Feuchttücher zu Leibe4 min read

Lesedauer: 3 Minuten

Egal ob Babypflege, zur Badezimmerreinigung oder als hygienischer Reisebegleiter für unterwegs: Feuchttücher sind praktisch und erfreuen sich deswegen ungebrochener Beliebtheit.

Doch die unsachgemäße Entsorgung über die Toilette macht das Wegwerf-Vlies zum Problem für die Kanalisation. Denn die in Duft- und Pflegemittel getränkten Tücher aus Viskose, Baumwolle, Polyester & Co. zersetzen sich nicht, sondern verknoten sich zusammen mit anderen Substanzen, die in die Kanalisation gelangen, ineinander und verstopfen als sogenannte Lumpenzöpfe Pumpen und Rohre. Auf diesen Härtefall spezialisiert, machen die rotierenden Messer des Chopperpumpen-Schneidsystems von Landia den zähen Feuchttuch-Strängen den Garaus.

Weltweit bringen lange, verfilzte und zähe Stränge Abwasserpumpen zum Versagen. Schuld ist nicht nur der sparsame Wasserverbrauch heutzutage, pro­blematisch sind vor allem die immer beliebter werdenden Feuchttücher. Um diese reißfest zu machen und mit Pflege- oder Reinigungslösungen tränken zu können, werden sie aus einem Polyester-Viskose-Gemisch oder aus Fasern gefertigt, die mit Kunstharzen gefestigt sind. Dadurch lösen sie sich im Wasser nicht auf, sondern verknoten sich ineinander und bilden mit anderen Substanzen, die in die Kanalisation gespült werden, sogenannte Lumpenzöpfe, die Rohre, Pumpen und Überläufe verstopfen. Nicht nur konventionelle Pumpen, auch viele Spezialpumpen kommen da an ihre Grenzen. Bewährt haben sich hingegen die Chopperpumpen der Landia GmbH, die die störenden Stränge mit einem System aus stehenden und rotierenden Messern noch vor Eintritt ins Pumpengehäuse zuverlässig zerkleinern.

Gehäufte Ausfälle wegen Hygienetüchern
Seit einigen Jahren sind Betreiber von Pumpstationen in ständiger Alarmbereitschaft. Gehäuft kam es dort durch Hygienetücher zu Ausfällen, die erst mit erheblichem Arbeitseinsatz behoben werden konnten ‒ wenn auch nur für kurze Zeit. Der Aufwand, der jedes Mal betrieben werden muss, um den Schaden zu beheben und die Pumpen wieder zum Laufen zu bringen, ist hoch: Die Geräte müssen mit Spezialtechnik ausgebaut, von Hand gereinigt und wieder eingebaut werden. Wenn die Pumpe saugkräftig genug ist, kann es passieren, dass die Feuchttücher zwar die Pumpstation passieren, dafür aber die nachfolgenden Rohrleitungen zusetzen oder in Klär- und Kleinkläranlagen für Probleme sorgen. Dort schwimmen sie an der Oberfläche und verringern den Sauerstoffaustausch, was die Biologie der Anlage stört. Das alles kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

Verstopfte Pumpen und Rohrleitungen sind Vergangenheit
Selbst Pumpen, die über ein Messersystem verfügen, sind gegen die hartnäckigen Lumpenstränge nicht selten machtlos, da ihr Schneidwerk oft mit dem Flügelrad kombiniert ist. Bei einigen sind die Messer zwar außen angebracht, doch sind es zu wenige, um das Knäuel vor Eintritt in das Pumpengehäuse ausreichend zu zerkleinern. Und sitzt es erst fest, geht nichts mehr. Im Gegensatz dazu bildet das Messersystem bei den Chopperpumpen von Landia eine Einheit, die klar von Pumpengehäuse und Laufrad getrennt ist. Feststoffe werden mithilfe der sechs schleißfesten Stahlmesser, die sich bei Bedarf auch auswechseln lassen, noch vor Eintreten in die Pumpe zerkleinert. Dadurch bleibt die Einsaugöffnung frei, eine Verstopfung ist so gut wie ausgeschlossen und das Innere wird vor Verschleiß oder einer Beschädigung durch Fremdkörper geschützt. Im Flügelrad selbst sorgt eine Leitspur dafür, dass nichts stecken bleibt.

Es sind sowohl trockenaufgestellte Modelle als auch Tauchmotorpumpen mit dem System erhältlich, wobei letztere deutlich häufiger zum Einsatz kommen. Während die trock­enaufgestellte MPTK-I-Serie in der Regel oberirdisch verbaut wird ‒ etwa im Pumpenhaus ‒ und somit leicht zu überwachen und zu warten ist, finden sich die Tauch­motorpumpen der DG-I-Baureihe vorwiegend in nicht begehbaren Schächten. Beide zeichnen sich durch das externe Landia- Schneidsystem aus, das aus drei feststehenden und zwei rotierenden Messern besteht und in Kombination mit einer entsprechend hohen Drehzahl ähnlich einem Häcksler schnell und effizient zerkleinert, was die Pumpe blockieren könnte. Je nachdem, ob kurze oder lange Entfernungen überwunden werden müssen ‒ eventuell sogar verbunden mit einer Steigung ‒, werden jeweils Modelle für mittleren oder hohen Druck angeboten. Für beide Pumpentypen sind vierzehn Motorgrößen von 0,55 bis 30 kW lieferbar. Der Pumpendurchmesser liegt dabei je nach Motorgröße zwischen 50 und 150 mm, die maximale Leistung beläuft sich auf etwa 475 m³/h. Motor- beziehungsweise Pumpengehäuse und Flügelrad sind aus Grauguss W 0.6025 gefertigt, das Messer­system, für das es auch eine Erweiterung gibt, ist aus gehärtetem Stahl. Für die Montage, die wahlweise horizontal oder vertikal erfolgen kann, und die Bedienung gibt es ein umfassendes Zubehörprogramm.

Zukunftssichere und kostengünstige Lösung
Da die Pumpen des dänischen Herstellers von vornherein auf harte Betriebsbedingungen ausgelegt sind, arbeiten sie auch unter erschwerten Bedingungen über eine lange Laufzeit betriebssicher. Sie haben sich weltweit im Kampf gegen den Pumpenkiller Feuchttuch bewährt. Das ist umso wichtiger, als nicht zu erwarten ist, dass die Bevölkerung ihre Gewohnheiten in nächster Zeit umstellt und auf diesen Hygieneartikel verzichtet. Während andere Ansätze mit einem ­höheren Betriebsaufwand für den Betreiber einhergehen und damit die Kosten in die Höhe treiben, arbeiten die Landia-Chopperpumpen zuverlässig und sind einfach zu warten. Dabei liegen die Kosten für Ersatzteile  vergleichsweise niedrig – ohne Abstriche bei der Lebensdauer machen zu müssen.

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