Grünpflege

Wave Weed Control: Unkrautvernichter5 min read

5. April 2016, Lesedauer: 4 min

Wave Weed Control: Unkrautvernichter5 min read

Lesedauer: 4 Minuten

Jahrelang konnte das Unkraut in der Schweizer Gemeinde Davos wuchern. Die grünen Flecken, die an Straßenrändern, Mauern und Fasaden austrieben, passten nicht zur Vorstellung der Bewohner eines gepflegten Stadtbilds.

 

Eine umweltfreundliche Alternative zu Herbiziden und eine schonendere Maßnahme als zu Hacke und Fugenkratzer zu greifen, war der Wunsch des Kommunaldienstes. Erst mit Juli 2015 wurde er erfüllt – in Form des Heißwasser-Unkrautvernichters Wave Weed Control. Das Unternehmen Zimmermann lieferte das Gerät an die Gemeinde – und diese ist seither zurecht zufrieden mit ihrem Erscheinungsbild.

Ganze 1.560 Meter liegt Davos über Meeresniveau. Eingebettet ist die höchstgelegene Stadt Europas in einer 360-Grad-Kulisse aus Bergen und tiefen Tälern. Schon auf dem Weg in die Graubündner Gemeinde türmen sich die Felswände übereinander, bis man in dem gipfelumrahmten Tal ankommt. Davos verspricht Skivergnügen und Schneesicherheit. Das fördert den Tourismus und fordert den Kommunaldienst. Doch außerhalb der Wintersaison müsste doch in der mit 284,0 km2 flächenmäßig zweitgrößten Gemeinde der Schweiz die Uhren langsamer gehen? Doch Davos gilt auch im Sommer insbesondere für Wanderer als Urlaubsdestination. Die Stadt möchte auch dann für Touristen ebenso wie für Einheimische glänzen, wenn es sich sein weißes Kleid aus Schnee abgestreift hat. Denn während die Gemeinde im Winter den Schneemassen auf den Straßen Herr werden muss, wird in der warmen Jahreszeit Unkraut bekämpft.

Verbot von Herbiziden
Eine Herausforderung, die Andreas Schmid, Vorarbeiter des Kommunaldienstes, mit Juli 2015 angenommen hat. Dabei handelt es sich um eine Aufgabe, die jahrelang brach gelegen ist. Seit einigen Jahren ist das Spritzen von Herbiziden auf Wegen, Straßen und Plätzen in der Schweiz nicht mehr erlaubt. Das Verbot gilt aus gutem Grund: Die Wirkstoffe können von diesen Flächen bei Regen sehr schnell abfließen. Sie versickern ins Grundwasser oder gelangen über die Kanalisation in Bäche, Flüsse und Seen. Dort schädigen sie Pflanzen und Tiere und gefährden über das Trinkwasser auch den Menschen – bereits wenige Tropfen belasten tausende Liter Wasser. Alternativen sind rar gesät oder müssen mit viel Aufwand betrieben werden. Der Klassiker in Sachen Unkrautbekämpfung ist das regelmäßige Jäten: Fugenkratzer, Wurzelstecher und Hacke sind dafür im Einsatz. Das mechanische Entfernen der ungeliebten Pflanzen erfordert einen erhöhten Personalaufwand – doch das weit größere Problem ist das Resultat einer solchen Prozedur. „Wir haben teilweise unerwünschten Wildwuchs per Hand entfernt – aber dabei wird durch das Auskratzen Mauerwerk und Straßenbelag oft eher beschädigt als verschönert“, berichtet Andreas Schmid. Also wurden die Symptome gemildert, anstatt die Ursache zu bekämpfen: „Zum Teil wurde das Unkraut einfach abgemäht – damit es zumindest nicht so hoch wuchs.“

Lösung gegen Unkraut: der gezielte Einsatz von Heißwasser
Mit dieser Notlösung wollte sich die Gemeinde nicht zufrieden geben, der Wunsch nach einem gepflegten Erscheinungsbild sollte erfüllt werden. Die Lösung fand Davos in Form des Unkrautvernichters Wave Weed Control auf Heißwasserbasis. Geliefert wurde die Maschine vom Schweizer Unternehmen Zimmermann, das bereits seit Jahren die Gemeinde im Winterdienst unterstützt. Bei dem Gerät handelt es sich um das Modell Mid Series – eine kompakte und einfach zu handhabende Maschine, die bequem mit einem Anhänger zum Einsatzort transportiert werden kann und für Davos das beste Preis-Leistungsverhältnis bot. Das Wasser im Tank der Maschine wird über eine Armatur zum Erhitzen gebracht, eine etwa 20 cm lange Lanze am Ende eines 16 m langen Schlauchs sorgt für das zielsichere Applizieren des Wasserstrahls, der eine Durchflussgeschwindigkeit von etwa 8 Liter pro Minute hat. Dabei ist kein Hochdruck nötig, die Schwerkraft allein sichert die Beförderung des 98 Grad heißen Wassers bis zu den Wurzeln des grünen Übels. Hier liegt auch der große Unterschied zu Dampfanwendungen: Heiß-feuchte Luft steigt nach oben, während Wasser immer tiefer ins Erdreich fließt.

Wave Weed Control lässt Unkraut verdorren
Kommt das Unkraut mit dem siedend heißen Wasser in Berührung, wird das Eiweiß der Pflanze zerstört, es gerinnt und sie wird nachhaltig beschädigt. Das ist bereits bei der Anwendung erkennbar: „Schon bald lassen die Pflanzen einfach den Kopf hängen“, berichtet Andreas Schmid. Einige Tage nach der Behandlung – oder spätestens nach dem zweiten oder dritten Durchgang, wenn es sich um eine kräftige Pflanze handelt –, findet man statt wucherndem Wildwuchs nur noch verdorrte Blätter, die mit der Kehrmaschine entfernt werden können. „Damit wir die Wurzel effektiv bekämpfen können, müssen wir zwischen drei und vier Mal das Unkraut behandeln“, erklärt Tobias Felix von Zimmermann AG. Davos arbeitet mit dem Wave Weed Control seit Mitte Juli. „Da wir nur eine ‚halbe‘ Saison hatten, ist der Rhythmus natürlich höher.“ Werden heuer bereits die Jungpflanzen bekämpft, sobald sie zu sprießen beginnen, sind drei bis vier Anwendungen über das Jahr verteilt voraussichtlich ausreichend. „Dieser Arbeitsaufwand sollte genügen, um den gepflegten Standard, den Davos anstrebt, zu erreichen und nachhaltig auch zu halten.“ Die bisherigen Erfahrungen aus Deutschland und Holland, woher der Hersteller des Wave Weed Control stammt, bestätigen die Annahme.

Schonend bei der Behandlung von Fassaden und empfindlichen Flächen
Aufgrund der Verwendung von Heißwasser und des niedrigen Ausströmdrucks von 0 bis 2 bar eignet sich der Unkrautvernichter für alle Beläge und lose Schüttungen, selbst entlang von Fassaden kann Wildwuchs bekämpft werden, ohne dass Schäden befürchtet werden müssen. Die Seitendüsen der Handbedienung ermöglichen die Behandlung von Unkraut entlang Fassaden und Zäunen und in Rinnen. Dies gilt auch für poröse und wasserdurchlässige Beläge sowie Naturstein. 1.250 bis 2.500 m2 Fläche können so pro Tag behandelt werden.

Die Reinigungsfunktion als praktischer Zusatznutzen
Ein Zusatznutzen, den kein anderes Alternativgerät bietet, ist die Reinigungsfunktion. Stufenlos ist der Wasserdruck des Wave Weed Control bis zu 50 bar einstellbar – so spart sich die Gemeinde eine weitere Geräteanschaffung für die Säuberung von Wänden, Spielplätzen und Straßenbänken. „Verschmutzungen und Schmierereien mit Spray lösen sich leichter“, zeigt sich Andreas Schmid von der praktischen Extra-Funktion überzeugt. Wildkrautbekämpfung und Reinigung ergeben die Kombination, die den Wunsch der Davoser nach einem gepflegten Stadtbild erfüllt.

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