Winterdienst

Winterfest für den den Check-in6 min read

15. Jänner 2016, Lesedauer: 4 min

Winterfest für den den Check-in6 min read

Lesedauer: 4 Minuten

Als eines der wichtigsten europäischen Drehkreuze verbindet der Flughafen Wien Schwechat 179 Orte in 67 Ländern und bringt dabei 30 Millionen Passagiere jährlich an ihr Ziel. Die Vermeidung eines wetterbedingten Ausfalls hat daher oberste Priorität.

 

Für den laufenden Betrieb trotz Schneefalls und klirrender Temperaturen sorgen eine 500-köpfige Mannschaft und 80 Fahrzeuge, die mit modernster Winterdienst-Technologie ausgestattet sind. Start- und Landepisten halten unter anderem die Gerätschaften von Kahlbacher und Eco Technologies schnee- und eisfrei.

Die vom Winterdienst zu bewältigenden Flächen sind beachtlich: Bei Schneefall müssen am Flughafen Wien Schwechat Pisten, Rollwege und Vorfeldflächen im Ausmaß von 2,3 Millionen Quadratmeter – das entspricht etwa 320 Fußballfeldern – geräumt beziehungsweise eisfrei gehalten werden. Die beiden Start- und Landepisten sind jeweils 3.600 Meter lang und 60 Meter breit. Die 500-köpfige Mannschaft wird im Einsatzfall – bei Tag und bei Nacht – via Handy und Funkruf alarmiert und ist in kürzester Zeit am Airport. Mehr als 80 Fahrzeuge, darunter mehrere Groß-Enteisungsfahrzeuge für die Start- und Landepisten, Kehrblasgeräte für die Schneeräumung, sowie entsprechend ausgerüstete Traktoren stehen für die Enteisung und Schneeräumung von Pisten und Vorfeld zur Verfügung. Mit einer Personenkapazität von 30 Millionen pro Jahr und 44 km Förderanlagen zählt der Flughafen Wien-Schwechat zu einem der wichtigsten Drehkreuze im europäischen Flugverkehr. Hier verbinden 71 Fluggesellschaften 179 Ziele in 67 Ländern. Es hat somit oberste Priorität, dass der Verkehr an diesem Knotenpunkt 365 Tage im Jahr ungehindert funktioniert – und auch ein plötzlicher Wintereinbruch dem An- und Abflug nicht behindert.

Unimogs Frässchleuder KFS 950/2600 von Kahlbacher ausgerüstet
Zu den mehr als 80 Fahrzeugen, die für einen reibungslosen Ablauf während der Wintersaison sorgen, zählen vier Unimog U 530, die für den Winterdienst am Flughafen mit Frässchleudern (KFS 950/2600) des Herstellers Kahlbacher ausgerüstet wurden. Diese werden zum Beispiel zum Beseitigen der Schneewälle eingesetzt, nachdem die Räumstaffel das Vorfeld und die Rollwege vom Schnee befreit hat. Angetrieben durch die Frontzapfwelle des Unimogs wird der Schnee mit den Frässchleudern auf einen Lkw verladen und abtransportiert. Dabei sammelt sich eine beachtliche Menge: Schon bei einer Schneehöhe von fünf Zentimetern fallen zur Beseitigung rund 700 Lkw-Fuhren an. Alternativ zur Schneeverladung auf Lkws ist auch ein Weitwurf mit dem durchschwenkbaren Wurfradgehäuse möglich, somit ist eine effiziente und ökonomische Schneeräumung gegeben. Die exakte Abstimmung zwischen Wurfrad- und Frässpiralendrehzahl erlaubt große Wurfweiten.

Schneepflüge der Vampir-Serie für herausfordernde Schneebedingungen
Bereits in der letzten Saison hat der Flughafen Wien zwei Unimog U 427 mit Schneepflügen von Kahlbacher in Dienst genommen, um im Winter für einen sicheren Betrieb auf dem Flughafengelände zu sorgen. Dabei handelt es sich um zwei Modelle der Vampir-Serie. Die Schneepflüge sind für härteste Schneeräumbedingungen geeignet und zeichnen sich durch ihre hohe Laufruhe und geringe Geräuschentwicklung aus. Diverse Sonderausstattungen, wie die Öko-Räumleiste, Auswurfsperre, Schwenkscharen oder wechselbare Scharaufsätze können problemlos nachgerüstet werden. Die Schwenkscharen, welche aufgrund der identischen Anbausituation alternativ zu den Auswurfsperren beidseitig am Pflugrahmen montiert werden können, sind vielseitig einsetzbar. Eingeklappt stehen sie im Winkel von 90 Grad zur Pflugschar, erzeugen somit eine U-förmige Pflugform und eignen sich beispielsweise zum Schneeverschieben auf freizuhaltenden Flächen. Ausgeklappt stehen die Schwenkscharen in einer Flucht mit den Pflugscharen und dienen bei Bedarf zur Räumbreitenvergrößerung – kein unwesentlicher Faktor bei insgesamt zwei Millionen Quadratmeter zu räumender Fläche am Flughafen Wien.

Effiziente Enteisung dank IceFighter von Eco Technologies
Um Glätte am Rollfeld und anderen Flächen zu verhindern, setzt der größte österreichische Airport auf Solesprüher von Eco Technologies. Diese Alternative zu herkömmlichen Streu-Optionen hat mehrere Vorteile. Durch Einsatz des Solesprühers IceFighter lässt sich der Winterdienst wirtschaftlich, effizient und umweltschonend verrichten. Im Gegensatz zu Splitt verursacht Sole, also in Wasser gelöstes Salz, keinen Feinstaub und wirkt länger und sofort nach dem Aufbringen auf der Fahrbahn. Beim Solesprühen wird bis zu 75 Prozent weniger Salz als bei Trockenstreuung benötigt und ein präventiver Einsatz gegen Glätte und Eis ist möglich. Für den Betrieb am Flughafen Wien wurden mehrere Sonderadaptionen vorgenommen, um an verschiedenen Geräteträgern einsetzbar zu sein. Der Kunststofftank wurde jedes Mal als Sondertank passgenau an das Fahrzeug adaptiert. Die Tanks wurden ebenfalls in puncto Gesamtgewicht und -höhe sowie Pritschenmaß optimiert. Die Maschinen wurden aus hochwertigen Materialien gefertigt und alle Komponenten sind platzschonend unter einem Edelstahlgehäuse untergebracht. Die IceFighter werden aber nicht nur für die Enteisung der Außenanlagen am Flughafen verwendet – mit einer selbstaufrollenden Schlauchtrommel mit abnehmbarer Handlanze können Flächen erreicht werden, die zuvor mit Hand bearbeitet werden mussten.

Allrounder nicht nur im Winter Dienst: Unimog mit Eco-Gießarm
Mit dem Einsatz von einem Eco-Gießarm und einem IceFighter mit seinem 2.000 Liter fassenden Tank ist der Unimog U20 am Flughafen Wien ein echter Allrounder. Ideal für den Winterdienst am Flughafen wird der IceFighter-Pritschenaufbau neben der Ausbringung von herkömmlicher Salzsole NaCl auch für spezielle Enteisungsmittel wie Aviant oder Clariform verwendet. Mit einer vollautomatischen, proportionalen Regelarmatur ausgestattet, wird die Ausbringmenge in Berücksichtigung auf Faktoren wie beispielsweise Temperatur und Fahrtgeschwindigkeit gesteuert. Der Sprühbalken ist in Zonen eingeteilt, welche je nach Bedarf zu- und weggeschaltet werden können, um sich immer ideal an die zu bearbeiteten Flächen anpassen zu können. Bei wärmeren Temperaturen lässt sich der IceFighter im Handumdrehen zur Wascheinheit umfunktionieren – in Verbindung mit dem Eco-Gießarm, der vorne am Unimog aufgebaut ist, können die Grünflächen und Blumeninseln einfach und rasch bewässert werden. Eine Maschine für vielzählige anfallenden Winter- und Wascharbeiten am Flughafen Wien Schwechat.

Sicher abheben in Wien: Winterdienst hat Priorität
Wie wichtig ein effizienter Winterdienst für einen Flughafen ist, hat der kalte und schneereiche Winter 2012/13 gezeigt: In der gesamten Saison des Rekordwinters von Oktober 2012 bis April 2013 sind am Flughafen Wien insgesamt über 190 cm Schnee gefallen, an 41 Tagen war der Winterdienst im Einsatz. Trotzdem waren Einschränkungen im Flughafen-Betrieb nur rund um die stärksten Einsatztage am 17. Jänner und am 23. Februar 2013 zu verzeichnen. Hier fielen in nur zwölf Stunden 45 cm beziehungsweise 20 cm Neuschnee. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Winter bringt etwa 81 cm Neuschnee über fünf Monate, davon ist an 20 Tagen die Winterdienst-Mannschaft des Flughafens im Einsatz. Umso wichtiger ist also eine koordinierte und vorausschauende Planung für die Wintersaison – diese läuft am Flughafen Wien das ganze Jahr über auf Hochtouren. In mehreren Schulungen und Übungen wurden mit allen MitarbeiterInnen des Winterdienstes die Einsatzpläne und Abläufe umfassend trainiert. Denn damit auf dem riesigen Flughafen-Areal die Schneemassen effizient bewältigt werden können, müssen die Räumarbeiten mit allen Fahrzeugen auf dem großflächigen Areal koordiniert ablaufen und auch mit dem engen Flugplan abgestimmt sein. Eine Aufgabe, die der Flughafen Wien mithilfe seiner hocheffizienten Geräteaufstellung und seinem professionell aufgestellten Winterdienst-Team bewältigt.

 

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