Neue Monoblock-Schneefrässchleuder von Zaugg meistert Leistungstest am Grimselpass5 min read
Lesedauer: 3 MinutenDer Radlader als robustes und multifunkional einsetzbares Gefährt ist Bestandteil der meisten Kommunen. Seine Stärken konnte er gemeinsam mit einer extra für dieses Fahrzeug konstruierten Schneefrässchleuder bei der Öffnung des Grimselpasses ausspielen. Bei dem Räumgerät handelt es sich um das neueste Modell der Monoblock-Schneefrässchleuder des Schweizer Winterdienstherstellers Zaugg. Die autonome Schneefrässchleuder für den Radladereinsatz erweist sich als eine preisgünstige und effiziente Alternative zu den selbstfahrenden Einzweck-Schneefrässchleudern.
Der Grimselpass verbindet das Haslital im Berner Oberland mit dem Goms und war bereits seit der Römerzeit bekannt. Die Bedeutung als wichtige Handelsroute zwischen Luzern und Mailand wurde spätestens mit der Säumerordnung von 1397, die den Unterhalt der Wege und Brücken regelte, manifestiert. Die Passstraße führt durch eine wilde, karge Gebirgslandschaft, in welcher Granitgestein, Stauseen und Kraftwerksanlagen das Bild prägen. Einst transportierten Männer und Maultiere auf Schwindel erregenden Pfaden Schweizer Käse und Vieh ins Piemont. Piemonteser brachten im Austausch dafür Wein, Reis, Mais und Leder. Der gezielte Ausbau der Grimselstraße begann nach 1950 und wurde auf der Berner Seite 1972 abgeschlossen. Auf der Walliser Seite veranlasste die Regierung den intensiven Ausbau erst 1975. Seit 1986 ist der 16 km lange und auf eine Höhe von 2.165 m ü. M. führende Grimselpass gut ausgebaut.
Bewährtes Team: Radlader und Monoblock-Schneefrässchleuder
Aus einem langen Winterschlaf weckte dieses Jahr den Grimselpass die neue Monoblock-Schneefrässchleuder 230 des Schweizer Winterdienstherstellers Zaugg, die speziell für die Kombination mit einem Radlader konstruiert wurde. Radlader sind als multifunktionale Fahrzeuge kaum aus dem Fuhrpark von Kommunen wegzudenken: Kein Wunder, schließlich baggert und transportiert er, wo andere Fahrzeuge manövrierunfähig sind und deckt als Multitalent gleich mehrere Arbeitsbereiche ab. Radlader lassen sich auch leicht für den Winterdienst ausstatten – gerade bei großen Schneemengen, wie es etwa bei Passöffnungen der Fall ist, kommen dessen Vorteile zum Tragen. So kann die Frässchleuder mit dem Hubrahmen weit angehoben und der Schnee problemlos schichtenweise abgetragen werden. Durch die Knicklenkung des Radladers ist auch in tiefen Schneisen die Wendigkeit und Effizienz sichergestellt.
Effizient und preisgünstig
Außerdem erweisen sich die autonomen Monoblock-Schneefrässchleudern für den Radladereinsatz als eine preisgünstige und effiziente Alternative zu den selbstfahrenden Einzweck-Schneefrässchleudern. Die Monoblock-Aggregate werden in verschiedenen Größen mit Breiten von 2 bis 3,3 m und Antriebsleistungen von 110 bis 600 PS hergestellt. Die Aggregate können von einer Person mit wenigen Handgriffen an den hydraulisch verriegelbaren Radlader-Schnellanschluss angehängt werden oder werden alternativ fix an die Tragarme angebaut. Da die Monoblock-Aggregate vollkommen autonom sind, muss nur der Stecker des Verbindungskabels zu der im Führerstand des Radladers installierten Bedienungseinheit (mit Joystick und Motorüberwachung) eingesteckt werden. Auf Wunsch ist die gesamte Einrichtung auch mit Funk erhältlich. Dadurch ist es möglich, in sehr kurzer Zeit den Radlader mit weiteren Geräten wie Schneepflug, Eisaufraugerät, Schneeschaufel oder Ladeschaufel auszurüsten. Durch die Kombination des Radladers mit Schneeräumgeräten kann diese Baumaschine während der Winterpause trotzdem wirtschaftlich genutzt und Standkosten eingespart werden. Die Knick- oder Vierradlenkung verleiht dem Radlader mit dem Monoblock-Aggregat eine gute Beweglichkeit und Einsatzfähigkeit auch bei engen Verhältnissen wie zum Beispiel in schmalen, tiefen Schneisen von Passstraßen. Da die Tragarme sehr hoch angehoben werden können, ist ein Fräsen in Stufen möglich. Die hydraulische Querneigung der Fräse sorgt für die optimale Anpassung ans Gelände. Alle Schneefrässchleuderaggregate sind nach dem bewährten 2-Stufen-System mit Fräshaspel und Schleuderrad gebaut. Als Absicherung der Fräshaspeln gegen Bruchschäden sind Überlastsicherungen eingebaut. Die integrierte Klappschar bietet zusätzlich ein Maximum an Schonung und Sicherheit für die Fräse und das Trägerfahrzeug beim Überfahren von Hindernissen.
Das neue Steuersystem für Zaugg-Monoblock-Schneefrässchleudern
Die komfortable und intuitive Bedienung der Zaugg-Monoblock erfolgt einerseits über einen frei installierbaren Monitor mit hochauflösendem Bildschirm und andererseits über einen davon unabhängigen nach Kundenwunsch platzierbaren Joystick, der auch Platz für das Zündschloss und den Not-Halt Taster bietet. Am ergonomischen Joystick werden bequem und zentral das Ein-/Ausschalten des Dieselmotors und der Schneefrässchleuder sowie die hydraulischen Bewegungsfunktionen gesteuert; wie zum Beispiel: die Querneigung inkl. Schwimmstellung, die Kaminbewegungen, die Drehschachtzentrierung, das Verstellen der Motordrehzahl usw. Der Bildschirm zeigt nach Wahl verschiedene Displayebenen mit zahlreichen Funktionen und Betriebszuständen, wobei in erster Linie die elektronische Steuerung und Überwachung des Dieselmotors und der Bewegungsfunktionen mit allen dazu nötigen Anzeigen wichtig sind. Das gesamte Steuersystem basiert auf dem neusten Stand der CAN-Bus-Technologie. Diese erlaubt es, den Bedienungskomfort, die Übersichtlichkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit erheblich zu steigern. Zudem kann dadurch Platz gespart, die Verkabelung und Installation vereinfacht und damit die Fahrerkabine kundengerechter eingerichtet werden. Dank der neu verfügbaren Funkverbindung zwischen den Bedienkomponenten in der Radladerkabine und der Zaugg-Monoblock-Schneefrässchleuder entfällt die aufwändige Installation der Verbindungskabel auf dem Radlader. Somit kann dieselbe Maschine auf verschiedenen Radlader eingesetzt werden ohne lange Umbauzeiten. Zudem ist die An- und Abbauzeit der Zaugg-Monoblock-Schneefrässchleuder vor und nach dem Räumeinsatz erheblich verringert worden. Keine elektrische Verbindung ist mehr nötig, nur noch mechanisches Kuppeln, kein Aussteigen ist mehr notwendig. Ein weiterer Vorteil besteht in der Betriebssicherheit, da dank der Funkverbindung kein Kabel mehr gequetscht oder beschädigt werden kann. Die Funkverbindung erfüllt die gültigen Normen und entspricht den neusten Sicherheitsanforderungen zur Übertragung „betriebssicherer“ Signale inklusive Not-Halt.
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