Winterdienst

Syn Trac als leistungsstarker Experte für Passöffnungen6 min read

27. Mai 2022, Lesedauer: 4 min

Syn Trac als leistungsstarker Experte für Passöffnungen6 min read

Lesedauer: 4 Minuten

Über 10 m hohe Schneedecken, die nach einem halben Jahr Winterruhe hart wie Beton sind: Das sind die Bedingungen, mit denen Winterdienstmannschaften an den Gebirgspässen der Alpen konfrontiert sind. Leistungsstarke und rasch einsetzbare Fahrzeuge sind hier erforderlich. Der Syn Trac ist in diesem Winter an verschiedensten Orten in Europa zum Einsatz gekommen und hat durch sein Können im Winterdienst im kommunalen Umfeld überzeugt.

 

Mehrere Wochen arbeiten durchgehend verschiedenste Winterdienstteams entlang der Alpen an einem Ziel: Der Öffnungen der Pässe. Ein nicht nur Täler sondern Länder verbindender Alpenpass befindet sich am äußersten Rand des Tiroler Ötztals, die Timmelsjoch Hochalpenstraße, die auf einer 8 km langen Strecke bis zur Passhöhe zur italienischen Grenze führt. Auf der österreichischen Seite arbeitet Robert Pixner von der Straßenmeisterei Timmelsjoch Hochalpenstraße AG seit rund 20 Jahren mit seinem Team gegen Schneewände, die dieses Jahr auf über 12 m während des Winters angewachsen sind – der Rekord liegt bei stolzen 20 m. Bei solch gewaltigen Schneemengen braucht es neben mild gestimmten Witterungsverhältnissen während der Räumarbeiten und einer eingespielten Mannschaft vor allem eins: leistungsstarke Maschinen, die den Anforderungen gerecht werden. Nach sechs Monaten auf ca. 2.400 m Seehöhe und durch Witterung und Verwehungen gezeichnet, wird der Schnee „hart wie Beton“, beschreibt Robert Pixner die Räumverhältnisse. „Da bringt man mit 250 PS nicht viel weiter.“ Über mehr als eineinhalb Mal so viel Kraft verfügt hingegen der Syn Trac mit ganzen 420 PS. Diese Stärke war aber nur einer der Gründe, warum die Wahl auf das innovative Fahrzeugkonzept aus dem Salzkammergut gefallen ist.    

Zwei Fahrzeuge durch eines ersetzt    
Der Entscheidungsprozess zog sich über einen längeren Zeitraum, wie Manfred Tschopfer, Vorstand der Timmelsjoch Hochalpenstraße AG, berichtet: „Nachdem in unserem Fuhrpark zwei Fahrzeuge in die Jahre gekommen waren und immer wieder größere Instandhaltungskosten verursachten, war der Wunsch, diese zu ersetzen – jedoch durch ein einziges Universal-Fahrzeug.“ Schnell stieß man auf den Syn Trac und war angetan von dem neuartigen Konzept. Das innovative Docking-System verspricht ein schnelles Wechseln unterschiedlicher Anbaugeräte und ein äußerst ­flexibles Arbeiten. Die Leistungsfähigkeit ­erschien wie zugeschnitten für den herausfordernden Einsatz im hochalpinen Gelände. „Mit einer herkömmlichen Schneefräse ist bei uns bald Ende, wir haben es hier mit meterhohen Schneewänden und mit sehr hart gepresstem Schnee zu tun. Da braucht man eine Hochleistungsfräse und ein sehr starkes Gerät“, erläutert Manfred Tschopfer. „Die Konzeption des Fahrzeugs war ideal. Wir waren aber noch sehr skeptisch, weil es damals noch ein Prototyp war im Anfangsstadium.“ Rund zwei Jahre später, nach einer Empfehlung eines regelmäßig in diesem Bereich unterstützenden Beraters und spätestens nach einem Testlauf im letzten Winter, war jegliche Skepsis verflogen: Der Syn Trac erweist sich als prädestiniert für das Arbeiten unter extremen Bedingungen. Neben der für die Passöffnung erforderlichen Schneefrässchleuder sind für den Winterdienst der Straßenmeisterei noch ein Schneepflug, ein Salzstreugerät und eine Pritsche anbaubar – und das in Minutenschnelle. Alle Anbaugeräte können automatisch auf Knopfdruck, ohne die Kabine zu verlassen an- und abgekoppelt werden. Dabei werden Hydraulik, Pneumatik, Zapfwelle, Elektrik sowie die Software des automatischen Kopplungsvorgangs in unter einer Minute angebracht. Das Docking-­System ist vorne und hinten spiegelgleich, wodurch in kürzester Zeit nicht nur Schneefrässchleuder gegen Schneepflug getauscht, sondern auch ein Salzstreugerät aufgenommen werden kann. „Es brauchte zuvor zwei Leute, die die Winterdienstgeräte auf- und abgebaut haben. Das ist mit dem Syn Trac wirklich eine Effizienzsteigerung: Den Ankopplungsvorgang kann ein Mann alleine bedienen und sofort losfahren“, zeigt sich der Vorstand der Timmelsjoch Hochalpenstraße begeistert.     

Entlastung für die Fahrer    
Neben der starken Leistung zählt vor allem der Bedienkomfort der Geräte – schließlich müssen sich die Winterdienstmitarbeiter viele Stunden im extremen, hochalpinen Terrain sicher bewegen und konzentriert arbeiten. Das A und O bei der Schneeräumung auf hochalpinen Verkehrswegen ist daher das Zusammenspiel von Mensch und technisch gut ausgestatteten Geräten. Arbeitserleichternd und sicherer gestaltet sich der Einsatz durch die besonders hohe Übersichtlichkeit des Syn Tracs – dank der fehlenden Motorhaube, der großzügigen Glasflächen in der Fahrerkabine und der kompakten Maße von 2,55 m Breite, einer Höhe von 3,40 m, 3,30 m Achsabstand und 4,70 m Länge. Über die große Übersichtlichkeit während der Fahrt und den höheren Komfort gegenüber den zuvor verwendeten Fahrzeugen freut sich besonders die Mannschaft bei der Passöffnung. „Die alte Maschine ist kein Vergleich mit ihren kleinen Fenstern und vielen Hebeln – da hat man nach Auspuff gestunken, wenn man am Abend ausgestiegen ist“, erzählt Thomas Santer aus seinem verbesserten Arbeitsalltag. „In der neuen Maschine hat man Übersichtlichkeit, sieht, was rund um die Maschine herum passiert. Es ist alles viel ruhiger und mit viel mehr Komfort mit dem Syn Trac zu fahren.“ Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, das Bodenniveau zu regulieren. Das hilft insbesondere, wenn man in einer Schneeschneise festzustecken droht oder die Tragfähigkeit des Schnees nicht optimal ist: „Falls man mit dem Fahrzeug einsackt, lässt sich durch die hydro­pneumatische Federung die Maschine 60 cm vom Boden abheben – mithilfe der Hundeganglenkung kann man dadurch leichter wieder herausrangieren.“    

Erfolgreiche Einsätze entlang der Alpen    
Nicht nur in Tirol konnte das leistungsstarke Fahrzeug den Herausforderungen der Passräumung standhalten. Der Syn Trac ist in diesem Winter an verschiedensten Orten in Europa zum Einsatz gekommen und hat durch sein Können im Winterdienst im kommunalen Umfeld überzeugt. Etwa auf dem berühmtesten Alpenpass Österreichs, dem Großglockner: „Wir haben heuer den Syn Trac zum zweiten Mal als Versuch bei uns eingesetzt. Für uns ist sehr interessant, ob es für unsere alten Rotationsschneefräsen, die mittlerweile 60 Jahre alt sind, in den nächsten Jahren einen Ersatz am Markt gibt“, erläutert Peter Embacher, Leiter Schneeräumung Großglockner Hochalpenstraße AG. Andere Straßenmeistereien testeten dieses Jahr den Syn Trac weniger aus Kalkulation, sondern wegen einer Notsituation: Während heftiger Schneefälle im Dezember in Kärnten und Osttirol suchten die beiden Bundesländer um Hilfe für die Schneeräumung in Kötschach-­Mauthen zu Fuße des Plöckenpasses sowie im Lesachtal beim Bund an und bekam Unterstützung durch die vom Land Salzburg beschafften Syn Tracs, die unter normalen Umständen im Pinzgau und Lungau im Einsatz sind. Aber nicht nur in Österreich durfte der Syn Trac seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen: Bei dem aufgrund des Güterverkehrs ganzjährig befahrbaren 1.995 m hohen Schweizer Simplonpass im Kanton Wallis setzt man ebenfalls auf die Maschine. Entsprechend wichtig ist eine zuverlässige und schnell zur Verfügung stehende Räumung. Die Gebietseinheit umfasst Standorte am Pass und der nächstgelegenen Gemeinde Brig von wo aus die Einsätze der Syn Tracs mit den acht zur Verfügung stehenden Fahrern starten. Außerdem räumen die Fahrzeuge den Chasseral-Pass in der Berner Jura und auf der Urner Seite des Sustenpasses. Und auch im ostfranzösischen Département Haute-Savoie werden dank des Syn Tracs gleich drei Alpenpässe – der Col de Joux Verte, der Col de L’Encrenaz und der Col des Montets – seit letztem Jahr zügig aus ihrem eisigen Schneebett geweckt.

 

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