Straßendienst

Gelungene Zusammenarbeit zweier Familien­betriebe: Pappas und Gögl Fahrzeugbau4 min read

18. März 2024, Lesedauer: 3 min

Gelungene Zusammenarbeit zweier Familien­betriebe: Pappas und Gögl Fahrzeugbau4 min read

Lesedauer: 3 Minuten

Unter der Bezeichnung MHT 1700 kennen nur echte Kommunalprofis den Mähgutanhänger aus dem Hause Mulag, auf der Straße erkennt ihn jedoch jeder, der schon mal mit kommunalen Maschinen zu tun gehabt hat. Gut acht Meter lang, fasst der in der Regel in hellem Orange erstrahlende MHT 1700 bis zu 28 Kubikmeter Mähgut und bietet dabei eine Nutzlast von über 11 Tonnen. Der Zentralachsanhänger verfügt über eine 90-km/h-Zulassung, eine Luftfederung und ein Pressschild mit einem fünfstufigen, doppelt wirkenden Teleskopzylinder sowie eine hydraulische Heckklappe. Ein Package, das ihm in vielerlei Hinsicht eine Sonderstellung garantiert.

Pappas Gögl Mulag
Der Familienbetrieb Gögl Fahrzeugbau fertigt für Mulag den Mähgutanhänger MHT 1700.
© Pappas

Der Name Mulag steht für einen der führenden deutschen Spezialisten, wenn es um das Thema Straßenerhaltung geht ‒ und er ist so erfolgreich, dass er kaum aus einem deutschsprachigen Bauhof wegzudenken ist. Mit knapp 300 Mitarbeitern entwickelt und fertigt Mulag als 1953 gegründeter Familienbetrieb am Hauptsitz in Oppenau und am Gründungsstandort Bad Peterstal (Vorfertigung und Ausbildung) im Südwesten Deutschlands. Seit mehreren Jahrzehnten agiert Pappas als exklusiver Vertriebs­partner für die Mulag-Produkte in Österreich, auch für jene, die nicht zum An- und Aufbauprogramm des Unimog passen. Ein Miteinander, das seit gut acht Jahren noch weitere Früchte trägt. Für die Fertigung des Mähgutanhängers MHT 1700 wiederum zeichnet der seit 1921 in Kramsach in Tirol ansässige, in vierter Generation geführte Familienbetrieb Gögl Fahrzeugbau GmbH verantwortlich. Ein Vorgang, der sich von der Bestellung bis zur Auslieferung in der Regel über rund sechs Monate erstreckt. Sind alle Teile fertig und lackiert, so dauert die finale Montage der einzelnen Komponenten nur noch ein paar Tage. Unterstützt von einem mächtigen Hallenkran sind es drei Mitarbeiter, die hier mit viel Fingerspitzengefühl und noch mehr Technik die vorgefertigten Komponenten zusammensetzen und abschließend alle Funktionen prüfen, bevor der MHT 1700 die Werkshallen verlassen kann, um fortan für viele Jahre oder sogar Jahrzehnte intensiv genutzt zu werden. Rund zehn Stück des MHT 1700 werden hier bei Gögl in Kramsach pro Jahr gefertigt. Der Spezialist für Sonderanhänger und Lkw-Aufbauten spielt nicht zuletzt durch seinen komplett neuen und auch deutlich größeren Betriebsstandort im Bereich der Unimog-Umbauten eine immer wichtigere Rolle für westösterreichische Kunden von Pappas. Hier sind es neue Bordwände, Sonderpritschen oder auch Kranaufbauten, die dazu beitragen den Unimog noch vielseitiger zu machen. Ganz neu auch die Option einen Unimog-Heckkran aufzubauen, der alternativ auch an einem Unimog- Anhänger angebracht werden kann. Angesichts dieser Produktvielfalt sind Sonderlösungen wie spezielle Auffahrtsrampen kaum der Rede wert.

Pappas Gögl Mulag
Gründliche Überprüfung aller Komponenten durch die Gögl-Mitarbeiter, bevor der Mähgutanhänger die Werkshallen in Kramsach verlässt.
© Pappas

Hansa-Modelle mit Zusatzausstattung
Durch das Engagement von Pappas die Marke Hansa betreffend, hat Gögl auch mit der Entwicklung von Aufbauten für den kompakten Kommunalallrounder aus deutscher Fertigung begonnen. Das erste diesbezügliche Projekt ist ein vielseitiger Zwischenrahmen, um die Hansa-Modelle mit einem Hakengerät und womöglich noch mehr Komponenten ausstatten zu können. Kein leichtes Unterfangen, wenn man weiß welche Herausforderungen der stabile Zentralrohrrahmen diesbezüglich bereithält.

Pappas Gögl Mulag
Der Spezialist für Sonderanhänger und Lkw-Aufbauten kann mit eigenem Lackierbereich auch auf sämtliche farblichen Wünsche seiner Kunden individuell eingehen.
© Pappas

Alles aus einer Hand
Egal ob MHT 1700, Unimog oder Hansa, unabhängig vom Produkt setzt Gögl mit seinen 16 Mitarbeitern stets auf maximale Qualität aus einer Hand. Ein Anspruch, der seit dem Bezug des neuen Firmensitzes vor wenigen Monaten nicht nur die Bereiche Aufbau, Service, Lackierung und Elektrifizierung, sondern auch den neuen Bereich Sandstrahlen umfasst. Zudem lassen sich hier individuelle Wünsche seitens der Mulag-Kunden ‒ von der Farbe bis hin zu landestypischen Sonderausstattungen ‒ realisieren. Überzeugend für Mulag-Gebietsverkaufsleiter Peter Hofmann ist neben der großen Fertigungstiefe auch das extreme Qualitätsdenken von Gögl, das gut zu Mulag und natürlich auch zum Unimog passt. Insgesamt sind es rund 120 Aufbauten und Anhänger, die den neuen Gögl-Standort jedes Jahr verlassen ‒ bei stets steigender Tendenz.

Erschienen in zek KOMMUNAL Ausgabe 4/2023

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