Oberösterreichische Jank GmbH überzeugt mit umfassendem Hochwasserschutz-Portfolio

9. September 2025, Lesedauer: 8 min

Die Jank GmbH, der im Kleinwasserkraftsektor ein hervorragender Ruf vorauseilt, gilt auch im Hochwasserschutz (HWS) als zuverlässiger Branchenexperte. Davon zeugt eine Vielzahl erfolgreicher Projekte in sämtlichen österreichischen Bundesländern sowie dem süddeutschen Raum. Das HWS-Know-how des oberösterreichischen Unternehmens ist eng mit dem Wasserkraftbereich verbunden, dessen hohe Anforderungen eine Vielzahl von Parallelen aufweisen. Deutlich wird dies bei der Fertigung von hochwertigen Stahlwasserbaukomponenten wie Wehr­klappen oder Absperrschützen und den dazugehörigen Antrieben. Darüber hinaus bietet Jank mit seinen elektro- und leittechnischen Lösungen ein weit ausgereiftes System zur Überwachung und Steuerung von HWS-Anlagen. Abgerundet wird das Portfolio durch die selbst entwickelten „Floodblower“-Pumpen, die eine leistungsstarke Abfuhr großer Wassermengen gewährleisten.

Hochwasserschutz-Know-how mit Wurzeln in der Wasserkraft

Aufträge für alle österreichischen Landesregierungen stehen vermutlich nur bei wenigen Unternehmen auf der Referenzliste. Sehr wohl mit diesem Prädikat schmücken kann sich die im oberösterreichischen Jeging ansässige Jank GmbH, die sowohl im Kleinwasserkraftbereich, als auch im HWS-Sektor als absoluter Branchenexperte gilt. Das in 4. Generation geführte Familienunternehmen hat mittlerweile bei HWS-Projekten in sämtlichen neun Bundesländern mitgewirkt, so Geschäftsführer Klaus Jank, der im selben Zug auf die Parallelen zwischen der Wasserkraft und dem HWS hinweist: „In beiden Sektoren spielen hydromechanische Ver­schluss- bzw. Reguliersysteme eine wichtige Rolle, um die Kraft das Wassers in geregelte Bahnen zu lenken. Wie im Wasserkraftbereich bieten wir auch für den HWS um­fangreiche Komplettlösungen an. Dazu zäh­len etwa Wildholzrechen, die als Schutz­ein­richtungen gegen Treibgut dienen, kleine bis sehr große Schützenanlagen mit hydraulischen oder elektrischen Antrieben inklusive Zahn­stangen und Spindeln sowie elektro- und regelungstechnisches Equipment. Darüber hinaus haben wir vor zehn Jahren mit der Ent­wicklung unserer ‚Floodblower‘­-Pumpen­serie begonnen. Dabei handelt es sich um axiale Rohrpumpen, die von uns je nach Anforderung sowohl in Standardgrößen als auch individuell gefertigt werden und mittlerweile an zahlreichen Standorten im In- und Ausland zum Einsatz kommen.“

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Vogelperspektive auf das Grundablassbauwerk des Hochwasserrückhaltebeckens Krems-Au während der Bauphase.
© Land OÖ /Gewässerbezirk Linz

Referenzprojekt Krems-Au in Oberösterreich

Bei einem der größten oberösterreichischen Hochwasserschutzprojekte, das zwischen 2017 und 2024 in die Realität umgesetzt wurde, spielte die Jank GmbH als Lieferant des gesamten Stahlwasserbauequipments eine wichtige Rolle. Konkret handelt es sich dabei um das Hochwasserrückhaltebecken Krems-Au, das nach verheerenden Überschwemmungen des Kremstals im Jahr 2002 und weiteren Hochwasserereignissen 2007 und 2009 initiiert wurde. Das Projekt umfasste im Wesentlichen den Bau eines 1,9 km langen Rückhaltedamms mit zwei Grundablassbauwerken zur Steuerung des Wasserstandes sowie einer Hochwasser­entlastungsanlage, mit der ein rund 2,6 Millionen m³ fassender Stauraum geschaffen wurde. Davon profitieren die Einwohner in den Gemeinden Wartberg/Krems, Kremsmünster und Kematen, die durch das Projekt vor 100-jährlichen Hochwasserereignissen geschützt werden. Nach Angaben des Landes Oberösterreich sorgen die baulich umfangreichen Projektmaßnahmen für zuverlässigen HWS für rund 650 Wohnobjekte sowie eine Vielzahl von Betrieben mit insgesamt ca. 1.500 Beschäftigten. „Das Projekt Krems-Au gehörte zu unseren umfangreicheren HWS-Projekten – sowohl von der Größe der gefertigten Bauteile, als auch vom Realisierungszeitraum, der sich über mehr als sieben Jahre erstreckt hat“, so Klaus Jank: „Neben der Lieferung des kompletten Stahlwasserbaus und den entsprechenden Antrieben zählten auch die Detailplanung und die Kon­struktion zu unserem Aufgabenbereich. Das Hauptbauwerk des HWS-Projekts besteht aus zwei Schützenanlagen mit Abmessungen von jeweils 4 x 3 Metern, die mit hydraulischen Antrieben ausgerüstet wurden. Äußerst massiv ausgeführt wurde auch der Wildholzrechen, der für Vollverklausungen ausgelegt ist, und im Ernstfall sehr hohen statischen Belastungen standhalten muss. Außerdem haben wir noch eine zweite, etwas kleinere Schützen­anlage an einem Zubringerbach ausgestattet, dort kommen elektrische Antriebe zum Einsatz.“ Im Zuge des Projekts musste zudem ein bestehendes Kleinwasserkraftwerk eines privaten Betreibers weiter bachabwärts verlegt werden, das ebenfalls eine wichtige Rolle für den regionalen HWS einnimmt. Dabei war Jank ebenfalls beteiligt, indem für die umpositionierte Anlage eine neue Wehrklappe inklusive hydraulischem Antrieb geliefert wurde. Seine erste Bewährungsprobe hat der HWS Krems-Au bereits wenige Monate nach der Fertigstellung im September 2024 mit Bravour bestanden, als Oberösterreich von einem äußerst starken Hochwasser betroffen war.

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Der Jank-Lieferumfang für das oberösterreichische HWS-Projekt Krems-Au beinhaltete einen Wildholzrechen, der im Ernstfall sehr hohen statischen Belastungen standhalten muss.
© Jank

HWS im Zeller Becken: Schutz für den Pinzgau

Schon drei Jahre zurück liegt die Fertigstellung des HWS-Projekts im Zeller Becken, das von der Salzburger Landesregierung im Frühjahr 2021 abgeschlossen wurde. Das bis dato sowohl von den Baukosten als auch vom Bauvolumen größte Projekt dieser Art im Bundesland bewahrt rund 4.700 Bewohner und über 700 Gebäude im Pinzgau vor den Auswirkungen eines 100-jährlichen Hochwassers. Die zentralen Baumaßnahmen umfassten die Aufweitung der Salzach auf einer Länge von rund 3,5 km, die Optimierung von Retentionsräumen und die Errichtung von Hochwasserdämmen entlang der Siedlungsgebiete. Bei diesem Projekt waren die Innviertler Branchenexperten für die Lieferung des kompletten Stahlwasserbauequipments zuständig, zudem kommt auch ein Floodblower zum Einsatz. Die insgesamt neun elektrisch betriebenen Dotationsschützen werden von der Jank-Leittechnik „Ja­PPOS“ gesteuert, die ursprünglich für den Wasserkraftbereich (Jank Power Plant Operating Software) entwickelt wurde. Darüber hinaus sorgt die an JaPPOS gekoppelte Cloud-­Monitoringplattform „Powercloud“ für die visuelle Aufbereitung und Archivierung der wichtigsten Systemdaten. „Bei diesem Projekt waren die Abmessungen der Schützenanlagen im Vergleich zu Krems-Au zwar kleiner dimensioniert, dennoch handelte es sich aufgrund der zahlreichen technischen Gewerke um einen komplexen HWS-­Auftrag“, so Klaus Jank. Dabei spielen JaPPOS ­und Powercloud eine wichtige Rolle. Während die für den HWS-Sektor angepasste JaPPOS-Steuerung für die automatisierte Regelung der Schützen zuständig ist, sorgt die webbasierte Powercloud für eine visuelle Aufbereitung der wichtigsten Anlagendaten. Durch die Powercloud können die Entscheidungsträger der HWS-Anlage die aktuellen Positionen der Schieber und Pegelstände mit beliebigen Endgeräten wie PC, Tablet oder Smartphone rund um die Uhr einsehen und aufgrund dieser Daten im Anlassfall fundierte Entscheidungen treffen.

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Für das HWS-Projekt im Zeller Becken im Salzburger Pinzgau lieferte Jank unter anderem neun elektrisch angetriebene Dotationsschützen.
© Jank
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Die webbasierte Monitoringplattform Jank Powercloud sorgt für eine übersichtliche Visualisierung der wichtigsten Daten und Pegelstände für den HWS im Zeller Becken.
© Jank

Leistungsstarke Floodblower-Pumpen für HWS

Eine ebenso wichtige Rolle im HWS-Portfolio von Jank nehmen die Floodblower-Pumpen ein, so der Geschäftsführer: „Wir gewährleisten bei den Pumpen denselben hohen Qualitätsstandard wie bei unseren Turbinen. Das beginnt schon beim Design der Pumpenlaufräder, bei deren Berechnungen wir analog zum Turbinenbau moderne CFD-Methoden anwenden, und erstreckt sich bis hin zur finalen Fertigung, die wir zu 100 Prozent selber durchführen. Darüber hinaus legen wir sehr hohen Wert auf die Forschung und Entwicklung, wobei wir sowohl auf eigene Modellversuche als auch auf Kooperationen mit renommierten Universitäten setzen.“ Im Rahmen der Sanierung des staatlichen Speichers Vils­talsee in Niederbayern wurde Jank mit der Planung, Lieferung und Montage einer neuen Ersatzpumpe für das Schöpfwerk Marklhofen beauftragt. Die Anlage bildet das Herzstück eines 9,2 Millionen m³ großen Hoch­wasserschutzraums. Das gesamte Areal wird durch einen groß dimensionierten Deich begrenzt, der verhindert, dass bei Höchst­stau im Rückhaltebecken Teile der Ortschaft überschwemmt werden. Die für das Projekt maßgeschneiderte Axial-Hochleistungspumpe aus der Floodblower-Serie wurde für eine Förderhöhe von 4,25 m ausgelegt und kann 1.200 l/s abpumpen. Um die volle Leistungsfähigkeit des Schöpfwerks nicht zu beeinträchtigen, wurde der in Rekordzeit gelieferte Floodblower im heurigen Mai bei einem sorgfältig geplanten Montageeinsatz eingebaut.

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Die im Mai 2024 eingebaute Floodblower-Hochwasserpumpe im niederbayerischen Marklhofen wurde auf eine Förderhöhe von 4,25 m und eine Fördermenge von 1.200 l/s ausgelegt.
© Jank

Zukunftstrend: Mobile Floodblower für Feuerwehren

Zwar handelt es sich bei der Floodblower-Serie bereits um ein weit ausgereiftes Produkt, dennoch tüfteln die Oberösterreicher an weiteren Optimierungen ihres bewährten Systems, betont Klaus Jank. „Wir möchten unsere Pumpen, die ursprünglich nur für den fixen Einbau vorgesehen waren, zukünftig auch als mobile Lösungen anbieten – dafür hat es in der Vergangenheit immer wieder Anfragen gegeben. Den ersten Prototyp haben wir 2023 für ein HWS-Projekt in der steirischen Gemeinde Goosdorf entwickelt. Diese Pumpe wurde zwar noch fix verbaut, sie könnte aber ohne großen Aufwand auch mobil eingesetzt werden. Wir sind davon überzeugt, dass in Zukunft mobile Flood­blower-Einheiten für örtliche Feuerwehren im Hochwassereinsatz wertvolle Dienste leisten können.“

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Für die steirische Gemeinde Goosdorf lieferte Jank 2023 ein Floodblower-System, das auch mobil eingesetzt werden könnte.
© Jank

Erschienen in zek KOMMUNAL, Ausgabe 4/2024