Abfallentsorgung

Sicherer dank geringerer Abfuhrfrequenz: Press­container komprimieren Müll in der Salzburger Altstadt3 min read

4. November 2024, Lesedauer: 3 min

Sicherer dank geringerer Abfuhrfrequenz: Press­container komprimieren Müll in der Salzburger Altstadt3 min read

Lesedauer: 3 Minuten

Bis zu fünf Müllabfuhrtouren pro Tag verzeichnete die Salzburger Stadtreinigung am Wochenende, wenn Einheimische wie Gäste die Altstadt besuchen. Um den Arbeitsaufwand und die Gefährdung durch Einsatzfahrzeuge in den stark frequentierten Gassen zu reduzieren, setzt man nun auf sieben strategisch in der Fußgängerzone der Innenstadt platzierte Mülleimer, ­ die mittels Solar­energie den Abfall zusammen­pressen. Die Aufnahmekapazität der Container versechsfacht sich, die Entleerungsfahrten minimieren sich dadurch erheblich.

Getreidegasse_am_Nachmittag,_Salzburg
Dank der Presshaie minimiert sich die Unfallgefahr: Die Reinigungsfahrzeuge müssen die stark besuchte Getreidegasse nun nur noch einmal statt zuvor fünf Mal am Tag bei ihren Müllabfuhrtouren passieren.
© Snotty/Wikimedia

In den Sommermonaten und am Wochenende ist die Straßenreinigung Salzburg besonders gefordert: Dann besuchen Bewohner und Gäste vermehrt die touristischen Hotspots der barocken Altstadt wie die Einkaufsmeile Getreidegasse. Damit einher geht aber nicht nur eine Mehrbelastung für die Mitarbeiter des Bauhofs durch mehr Entleerungsfahrten, sondern auch ein gestiegenes Gefahrenpotenzial, wie Dienststellenleiter Ing. Herbert Seebauer berichtet: „Durch das Gedränge in der Getreidegasse zu manövrieren ist bereits mit einem Fahrrad schwierig – umso mehr natürlich mit unseren Reinigungsfahrzeugen. Damit wir die Fahrten reduzieren können, haben wir uns für Presshaie entschieden.“ Dabei handelt es sich um Müllbehälter des Schweizer Unternehmens Abfallhai, die mit Sonnenenergie den Abfall so zusammenpressen, dass bis zu sechs Mal so viel hineinpasst wie in konventionelle Mistkübel. Die Vorteile der Solar-Haie liegen auf der Hand: Der Müll wird so stark komprimiert, dass statt bis zu fünf Mal täglich im besten Fall nur einmal entleert werden muss.

Voller Abfallhai meldet sich
Schon bevor sich Salzburg für die besonders aufnahmefähigen Presshaie an den neuralgischen Punkten der Stadt entschieden hat, arbeitete man mit Abfallhai zusammen. „Wir hatten eine Vielzahl von Mistkübel-Arten und wollten diese reduzieren, daraufhin haben wir verschiedene Modelle getestet. Die Konkurrenzprodukte waren entweder robust, aber unattraktiv oder hatten ein schönes Design, waren jedoch nicht langlebig – Abfallhai vereinte die beiden Vorteile, die Behälter sind am praktikabelsten und langlebigsten“, zeigt sich Oberstraßenmeister Christian Bleibler von deren Qualität überzeugt. Die gewöhnlichen Hai-Modelle sind die meistverwendeten Müllbehälter in der Altstadt und haben ein Fassungsvermögen von 150 Litern. Ausgestattet mit den Solarflächen am Dach können die Presscontainer je nach Verdichtungsgrad des Mülls 450 bis 700 Liter aufnehmen. Sollten sie dennoch einmal früher voll sein, melden sich die Abfall-Haie automatisch beim Team der Straßenreinigung über das System Hai-Insel, über das zu jeder Zeit und an jedem Ort die Standorte und Füllstände der Abfallbehälter abgerufen werden können. Die Hai-Insel ermöglicht die Planung von Leerungstouren und sorgt für einen effizienten Einsatz von Personal und Service-Fahrzeugen.

Abfallhai
Reduziert die Abfuhrintervalle deutlich: Im Vergleich zu normalen städtischen Mülleimern fasst der Solar-Presshai durch die Komprimierung des Abfalls bis zu sechs Mal mehr Inhalt.
© Alexander Killer/Stadt Salzburg

Ideale Lösung für stark besuchte Altstadt
Der Oberstraßenmeister beobachtet seit der Anschaffung der Presshaie vor rund drei Jahren ein gestiegenes Müllaufkommen durch Take-away-Behälter und leere Getränkeflaschen, wodurch die Müllabfuhr an Tagen mit starkem Besucheraufkommen auch Zwischendurch eine Entleerungsfahrt einplanen muss. „Wenn wir die Solar-Presshaie nicht hätten, müsste man quasi durchgehend entleeren. Die Touristen konsumieren, haben Durst und Hunger, dabei fällt unweigerlich Müll an – so geht es allen stark frequentierten touristischen Destinationen“, resümiert Christian Bleibler. „Wir arbeiten in Salzburg immer lösungsorientiert, da war der Abfallhai wirklich eine gute Option.“

Teilen: