Keine wöchentlichen Ausfälle mehr: Neue Pumpen reduzieren Wartungsaufwand in Kläranlage um 95 Prozent4 min read
Lesedauer: 3 MinutenHygieneartikel, Feuchttücher, Putzlappen: Die anhaltend hohe Feststoffbelastung legt Abwasserpumpen regelmäßig lahm. Auch die Kläranlage Treis der Verbandsgemeinde Cochem, ihres Zeichens die größte SBR-Anlage (Sequentielles Biologisches Reinigungsverfahren) in Rheinland-Pfalz, kämpft seit Jahren mit diesem Problem. Bisher fielen die Pumpen in einem angeschlossenen Pumpwerk mindestens einmal wöchentlich wegen Verstopfung aus und mussten aufwändig per Hand gereinigt werden. Daher beschloss der Betreiber 2019, die fehleranfälligen und wartungsintensiven Modelle sukzessive durch neue EffTec-Pumpen mit MXS-Hydraulik der Homa Pumpenfabrik GmbH zu ersetzen. Die strömungsoptimierte Hydraulik verhindert effektiv Verstopfungen und Verzopfungen. Aus diesem Grund eignet sich die Baureihe besonders für Anwendungen mit hoher Feststoffbelastung, wie es in Treis-Karden der Fall ist. Dort wurden bis 2021 insgesamt drei EffTec-Pumpen installiert. Dank ihrer hohen Adaptierbarkeit verlief die Umrüstung reibungslos. Die Wartungseinsätze im Pumpwerk haben sich durch die neuen Pumpen um 95 Prozent reduziert.
Unsere alten Pumpen waren bereits seit 2004 im Einsatz. Sie verstopften anfangs bis zu fünf Mal pro Woche und selbst nach diversen, teuren Umbauarbeiten immer noch wöchentlich“, berichtet Karl Neiß, Abwassermeister in der Kläranlage Treis des kommunalen Abwasserwerks Cochem. Die häufigen Ausfälle der alten Pumpen, die überproportional oft auf Sonntagnächte oder Feiertage wie Heiligabend fielen, hielten die Mitarbeiter der Kläranlage Treis auf Trab. Zusätzlich zur Anfahrt ins jeweilige Pumpenwerk musste das betroffene Aggregat mühsam manuell zerlegt und die Verzopfung aus Putzlappen, Hygieneartikeln und teilweise auch alten Kleidungsstücken entfernt werden. All diese Schritte konnten pro verstopfter Pumpe bis zu 75 Minuten in Anspruch nehmen – und das unter Umständen mehrmals pro Woche. „So war es eine glückliche Fügung, dass wir auf der Messe IFAT 2018 in München die Kollegen von der Homa Pumpenfabrik kennenlernten und im Zuge dessen von der EffTec-Baureihe erfuhren“, so Karl Neiß weiter.
EffTec-Pumpen meistern auch hohe Feststoffbelastung im Abwasser
Nach einer Beurteilung der Problematik im betroffenen Pumpwerk in Treis empfahl Homa den Einsatz von EffTec-Pumpen, die spezifisch auf Anwendungen mit einer hohen Feststoffbelastung ausgelegt sind. Häufige Probleme, die dort zur Verstopfung von Abwasserpumpen führen, sind eine niedrige Fließgeschwindigkeit innerhalb der Pumpe und zu große Spalten hinter den Laufrädern sowie im Ansaugbereich zwischen Laufrad und Pumpenkammer. „Daher verfügen die EffTec-Pumpen über eine verbesserte Hydraulik mit geschlossenen Einkanalrädern und optimierten Kugeldurchgängen, die hohe Strömungsgeschwindigkeiten ermöglichen“, erklärt Florian Steiner, Außendienstmitarbeiter bei der Homa Pumpenfabrik. „In dem strömungstechnisch optimal ausgelegten Laufrad entstehen auch keine Verwirbelungen, sodass Feststoffe problemlos durch die Hydraulik geschleust werden.“ Im Pumpwerk in Treis wurde in den Jahren 2019, 2020 und 2021 je ein EffTec-Aggregat in vertikaler Trockenaufstellung installiert. „Beim Erstanbau mussten wir einige Anpassungen vornehmen, da die neue Pumpe nicht mit der bestehenden Verrohrung kompatibel war“, berichtet Steiner. „Wir achten bei unseren Aggregaten allerdings grundsätzlich auf eine hohe Anpassungsfähigkeit, sodass der erforderliche Umbau problemlos möglich war.“ Die Investition machte sich für die Betreiber der Kläranlage schnell bezahlt: Nachdem die erste EffTec-Pumpe Ende Mai 2019 eingebaut worden war, lief sie über ein Jahr verstopfungsfrei, bis im Juni 2020 die erste Wartung durchgeführt werden musste. „Inzwischen kommt es nur noch einmal im Quartal zu einem Wartungseinsatz“, ergänzt Karl Neiß. „Im Vergleich zu den wöchentlichen Problemen mit den alten Aggregaten bedeutet das für uns einen um 95 Prozent geringeren Wartungsaufwand.“
Robuste Pumpen garantieren zuverlässigen Betrieb des Pumpwerks
Neben dem sicheren und wartungsarmen Betrieb der neuen EffTec-Aggregate profitieren die Betreiber des Pumpwerks in Treis auch von deren widerstandsfähigen Werkstoffkombinationen. So fielen bisher keinerlei Reparaturen an und es musste auch keines der Laufräder ausgetauscht werden, obwohl diese üblicherweise besonders anfällig für Beschädigungen sind. „Durch die optimierte Hydraulik erreichen wir bei der EffTec-Baureihe eine sehr hohe Laufruhe, was die Beanspruchung der einzelnen Komponenten minimiert“, erläutert Steiner. Zudem sind die Pumpen mit dem PermaCool-System ausgestattet, das eine Nass- wie auch Trockenaufstellung ermöglicht. Durch das patentierte Design wird der Motor kontinuierlich gekühlt, ohne dass sich der Kühlmantel mit Feststoffen zusetzen kann. Insgesamt fühlen sich Karl Neiß und seine Kollegen von Homa gut beraten und sind auch langfristig mit der Zusammenarbeit zufrieden. Aufgrund der positiven Erfahrungen planen die Betreiber bereits, weitere alte und störanfällige Pumpen durch neue Aggregate des Herstellers zu ersetzen. „So wie sich die Einwohner von Treis-Karden auf die Zuverlässigkeit der Kläranlage rund um die Uhr verlassen können, so müssen wir uns auf die Zuverlässigkeit unserer Pumpen verlassen können“, resümiert Karl Neiß. „Jetzt fahren wir eigentlich nur noch in das Pumpwerk, um Spinnweben zu entfernen.“
Erschienen in zek KOMMUNAL Ausgabe 4/2023
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