Im Mühlviertel kämpft man mithilfe von Kahlbacher-Winterdienstgeräten erfolgreich gegen den Null-Grad-Schnee

4. März 2025, Lesedauer: 6 min

Nasser Schnee ist die größte Heraus­forderung für das Lohnunternehmen Agrarservice Neudorfer im Winterdienst. Wenn der Schneematsch zu einer Eisschicht festgefahren ist, weiß sich die Winterdienstmannschaft aus dem Mühlviertler Bezirk Rohrbach jedoch mittels eines Streugutmix aus Salz und Splitt sowie des aggressiv räumenden Schneepflugs Praxos erfolgreich zu helfen.

Kahlbacher Peilstein
Starker Schneefall sorgte für abbrechende und tiefhängende Äste. Für ein Vorankommen des Winterdienstes mussten diese erst entfernt werden.
© Agrarservice Neudorfer

Letztes Jahr musste die Mannschaft von Agrarservice Neudorfer besonders oft dagegen ankämpfen: den im Winterdienst besonders unbeliebten Null-Grad-Schnee und die daraus resultierenden Folgen – Eisplatten, die sich bilden, sobald über nassen Schnee Fahrzeuge fahren und diesen zu einer extrem rutschigen Schicht komprimieren. „Im November ist es schon mit diesen Witterungsbedingungen losgegangen, dazu kam noch Eisregen mit Blitzeis“, berichtet Thomas Neudorfer, Geschäftsführer des gleichnamigen Lohnunternehmens aus dem oberösterreichischen Mühlviertel. Da sich das Winterwetter in den letzten Jahren ähnlich präsentierte und zunehmend nasser Schnee die größte Herausforderung für den Winterdienst ist, stellte sich der Kommunalspezialist auf die Gegebenheiten bereits ein. Rund 90 Straßenkilometer hält das Team von Agrarservice Neudorfer in den Mühlviertler Gemeinden Peilstein, Kollerschlag, Nebelberg und Rohrbach schnee- und eisfrei. Dabei zu Hilfe kommen ihm die ausgefeilten Winterdienstgerätschaften des Kitzbüheler Spezialisten Kahlbacher.

Kahlbacher Peilstein
Der nasse Null-Grad-Schnee verursacht in Folge von darüberfahrenden Fahrzeugen gefährliche Glätteverhältnisse.
© Agrarservice Neudorfer

 

Kahlbacher Peilstein
Die zu einem Eispanzer komprimierte Schicht erfordert rasches Handeln vom Winterdienst: Erst sorgt ein Streumittel-Mix aus Salz und Splitt für den gewünschten Auftaueffekt, danach wird mit dem Schneepflug Praxos der Schnee bis zum Asphalt weggeräumt .
© Agrarservice Neudorfer

Schneepflug bricht den Eispanzer auf
Um dem unerwünschten Eispanzer durch festgefahrenen Schneematsch Herr zu werden, hat man eine erfolgreiche Strategie entwickelt. Ist die hartnäckige Schicht erst einmal entstanden, kann nur ein Schneepflug Abhilfe verschaffen, der durch seine Konstruktion diesen hohen Anforderungen gewachsen ist. „Wir haben schon viel probiert, wirklich zufrieden sind wir nun mit den Schneepflügen von Kahlbacher“, berichtet Thomas Neudorfer. Vor der Gründung des Lohnunternehmens hatte er als Werkstattmeister in einer Landmaschinenwerkstatt bereits Berührungspunkte mit den Winterdienstgeräten der Tiroler, daher setzt er seit 2007 auf die Qualitätsmarke. In den Gemeinden des Bezirks Rohrbach kommt vor allem das Schneepflug-Modell Praxos zum Einsatz. Neben seiner robusten Konstruktion beeindruckt der Praxos durch sein dynamisches Räumverhalten bei anspruchsvollen Einsätzen. Mit seinem aggressiven Anstellwinkel für eine effiziente mechanische Schneeräumung und seinem ausgezeichneten Auswurfverhalten sorgt er dafür, dass die Straße gründlich von Schnee und Eis befreit wird. Der Gleitschar-Schneepflug ist in mehrere, strömungstechnisch optimierte Pflugscharen unterteilt. Die rechtsseitige Schar ist hochgezogen und ermöglicht den ungehinderten, walzenförmigen Schneefluss. Er besitzt ein langjährig erprobtes Überfahrsicherungssystem, wodurch die perfekte Schneeräumung, auch auf un­ebenen Straßen, garantiert ist.

Kahlbacher Peilstein
Das Team von Agrarservice Neudorfer ist überzeugt vom aggressiven Räumverhalten des Schneepflugs Praxos.
© Agrarservice Neudorfer

Streumittel-Mix für starken Auftaueffekt
„Der Einstellwinkel des Pflugs arbeitet aggressiver als bei anderen Modellen: Je besser man bis zum Asphalt freiräumt, umso schneller ist die Straße schnee- und eisfrei“, berichtet der Lohnunternehmer aus seiner Arbeitserfahrung. Dadurch brauche man auch weniger Streugut – was sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll ist. Hier gilt: die Mischung macht’s. Denn statt auf nur ein Streumittel zu setzen, kombiniert Thomas Neudorfer Splitt und Salz für einen besonders starken Auftau­effekt. „Das hat sich in der Paxis bewährt: 60 Gramm Splitt und 3 Gramm Salz pro m³ – diese Mischung taut das Eis effektiv auf.“ Gerade die vom Schwerverkehr benutzten Wege müssen schnell eisfrei gemacht werden, um den Verkehrsfluss nicht ins Stocken geraten zu lassen. Das ist umso wichtiger bei steilen Ortsdurchfahrten, die von Linienbussen passiert werden sowie Firmenzufahrten zu Sägewerken, die von Lkws angefahren werden.

Kahlbacher Peilstein
Die Straßenpräparation erfolgt im Bezirk Rohrbach mit einem Mix aus Streusalz und Splitt, diese Methode hat sich vor allem bei nasser Witterung bewährt. Um genügend Streugut für die gesamte Wegstrecke des Einsatzgebiets mitführen zu können, stattete Kahlbacher die Agry-Streuer mit einem Aufbau aus – dank diesem hat der Fahrer 1,1 m3 Salz sowie 1,1 m3 Splitt dabei.
© Agrarservice Neudorfer

Streumittel flexibel im Einsatz
Um beide Streumittel flexibel einsetzen zu können, entschied man sich bei Agrarservice Neudorfer für das Zwei-Kammern-System des Streuers Agry – so kann der Fahrer jederzeit entscheiden, welches Streugut und wie viel davon er ausbringt. Da eine der beiden Kammern mit Salz befüllt ist, hätte das ursprüngliche Volumen für die benötigte Splittmenge nicht ausgereicht, um in einem Arbeitsdurchgang alle Verkehrsflächen des Einsatzgebiets zu präparieren. Die Kammern wurden von Kahlbacher auf Kundenwunsch hin mittels Aufsatz vergrößert: Die Winterdienstmitarbeiter haben dank dieser Sonderlösung 1,1 m3 Splitt und 1,1 m3 Salz mit an Bord, somit ist eine Arbeitsunterbrechung wegen einer Neubeladung unnötig. Das Streugerät punktet außerdem mit seinem kurzen Anbau, dem Schwerpunkt nahe der Achse und einer niedrigen Bauweise, was in optimalen Sicht- und Arbeitsverhältnissen resultiert.

Kahlbacher Peilstein
Die Isobus-Steuerung vereint die Bedienung von Traktor und Streugerät, was eine enorme Arbeitserleichterung darstellt.
© Agrarservice Neudorfer

Fahrzeug und Winterdienstgeräte mit nur einem Joystick ansteuern
Um der steigenden Erwartungshaltung in Punkto Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit im Winterdienst gerecht zu werden, wurde 2021 bei Kahlbacher der Startschuss für eine Neuentwicklung in Sachen Bedienen von Streuern gegeben. Ziel war es, die bestehenden Anzeigen in einem modernen Traktor zu verwenden, um die Übersichtlichkeit zu steigern – eine externe Steuereinheit ist hier obsolet, es ist lediglich ein Trägerfahrzeug mit einem Isobus-Terminal und einer Isobus-Steckdose am Heck notwendig. „Jetzt kann ich alle Funktionen des Fahrzeugs und der Anbaugeräte mit nur einem Joystick ansteuern – das ist ein enormer Vorteil. Es ist viel angenehmer zu fahren, als wenn man zwischen den verschiedenen Steuerungen wechseln und umgreifen muss“, zeigt sich Thomas Neudorfer begeistert von der Arbeitserleichterung. „Die Steuerung ist sehr übersichtlich und einfach aufgebaut, man muss kein Computer-Genie sein, damit man die wichtigsten Funktionen umstellen kann. Die Bedienung ist intuitiv zu nutzen, das bestätigen auch meine Fahrer.“ Der Verkabelungsaufwand vom Streuer in das Fahrerhaus und die Suche nach einem geeigneten Platz für die externe Steuereinheit entfallen gänzlich. Da lediglich der Isobus-Stecker und zwei Hydraulikkupplungen die Verbindung zum Fahrzeug herstellen, ist ein schnelles Wechseln des Anbaugerätes möglich. Die Bedienfreundlichkeit von Winterdienstgeräten trägt essentiell zur Sicherheit auf winterlichen Straßen bei. Und so können sich die Winterdienstmitarbeiter vom Lohnunternehmen Agrarservice Neudorfer vollkommen auf das Wesentliche konzentrieren: Verkehrswege schnellstmöglich von Schnee und Glätte zu befreien.

Erschienen in zek KOMMUNAL, Ausgabe 3/2024