Grünpflege

Optimierte Grünpflege in der Gartenstadt Winterthur5 min read

9. April 2024, Lesedauer: 4 min

Optimierte Grünpflege in der Gartenstadt Winterthur5 min read

Lesedauer: 4 Minuten

Aufgrund eines wartungsintensiven Mähsystems belastete die Grünpflege das Budget der Stadt Winterthur mit unverhältnismäßig hohen Ausgaben. Seit der Fuhrpark um mehrere Holder-Geräteträger erweitert und von Spindel- vermehrt auf ­Sichelmähwerk umgestellt wurde, spart man nicht nur bares Geld, sondern auch Zeit: Dank des neuen kommunalen Fahrzeugs ist man wesentlich schneller an den verschiedenen Einsatzorten innerhalb der Stadt.

 

 

Trotz seiner Industrietradition ist das Ostschweizer Winterthur auch eine „Gartenstadt“ mit auffallend vielen Parks und Gärten. Daher wundert es auch nicht, dass das Stadtgrün-Amt der 120.000 Einwohner zählenden Stadt einen bemerkenswerten Teil seiner zeitlichen und personellen Ressourcen dem Rasenmähen widmet. Vier Mann sind mit dieser Arbeit täglich beschäftigt und pflegen pro Woche insgesamt über 70 ha Grünfläche. Seit drei Jahren setzt man dabei auf die Leistungsfähigkeit des Geräteträgers Holder C65 von Kärcher Municipal mit aufgebautem Sichelmäher, was mehrere Vorteile mit sich brachte. „Zuvor haben wir mit einem System mit Spindelmäher gearbeitet, aufgrund der hohen Betriebskosten gehen wir nun einen anderen Weg“, berichtet Lorenz Schemel, Gruppenleiter Logistik + Werkstatt beim Stadtgrün Winterthur. Vermehrte Wartungsarbeiten führten zu den erhöhten Ausgaben: Durch Steine oder andere Gegenstände im Rasen wurden die Spindeln regelmäßig beschädigt. Zwar kommt der Spindelmäher aufgrund seines überzeugenden Schnittbilds noch auf den Sportplätzen in Einsatz, doch hier ist auch der Verschleiß viel weniger stark wie bei Park- und Grünflächen bei öffentlichen Gebäuden wie beispielsweise Schulen. Diese werden heute mit dem Sichelmäher in Stand gesetzt. „Hier gibt es eine viel stärkere Verunreinigung durch Steine oder Glassplitter und die Spindeln sind viel aufwändiger zu schleifen als der Sichelmäher“, berichtet der Stadtgrün-Fahrer Gökmen ­Yadel. „Die Messer des neuen Mähwerks können wir selbst in der Werkstatt innerhalb einer halben Stunde schleifen. Den Spindelmäher müssen wir dem Hersteller übergeben, damit ein schöner Schliff möglich ist.“ Lorenz Schemel ergänzt: „Bei den Spindeln haben wir einen Ausfall von zwei bis drei Tagen, ein Schliff für fünf Spindeln kostet 1.000 Franken.“ Hohe Kosten, die beim ausschließlichen Einsatz von Spindeln anfallen. „Im schlechtesten Fall mussten wir vier Sätze pro Saison schleifen lassen. Im Frühling zum Start in die Mäh-Saison kam es teilweise zu noch größeren Schäden, da sich in der Zwischenzeit große Steine oder Glasflaschen im Gras ansammeln – dann kann das Untermesser kaputt gehen, was noch größere Reparaturen zur Folge hat.“ Kosten, die sich die Stadt nun sparen kann.

Kommunalspezialisten zu Rate gezogen
Bezogen hat die Stadt den Geräteträger sowie zwei weitere Fahrzeuge der Marke Holder beim Kommunalspezialisten Altorfer AG aus Schlieren nahe Zürich, einer Tochterfirma der Zimmermann AG aus Domat/Ems im Kanton Graubünden. Um die Grünpflege perfekt meistern zu können, nahm das Werkhof-Team Lehrstunden bei Altorfer – die Mitarbeiter wiesen umfassend in die Fahrtechnik ein. Die ausführliche Fahr- und Gebrauchs­einweisung der Kunden und weitere Dienstleistungen, wie etwa der 24-Stunden­Service, zeichnen sowohl Altorfer als auch Zimmermann in der Kundenbetreuung aus. „Wir möchten den optimalen Service bieten, indem wir stets erreichbar sind, uns unbürokratisch und rasch um Anliegen kümmern und bestmögliche Qualität anbieten“, fasst Geschäftsführer Jörg Zimmermann das Bestreben des Unternehmens zusammen.

 

Schneller am Ziel
Ein weiterer ausschlaggebender Grund für die Anschaffung des Holder-Geräteträgers war, produktiver sprich schneller zu werden – der Wunsch war, die verschiedenen Einsatzorte innerhalb Winterthurs zügiger zu erreichen. Die Spindelmäher sind aufgrund ihrer Maximalgeschwindigkeit von 25 km/h ein Verkehrshindernis in der Stadt, der Holder schafft 40 km/h, wodurch ein sehr viel schnelleres Abarbeiten der gesamten Grünanlagen von Winterthur erreicht wird. „Bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h innerorts erweist sich die Fahrgeschwindigkeit des Holder C65 als ideal. Wenn man mit nur 25 km/h unterwegs ist, kommt es immer wieder zu riskanten Überholmanövern“, berichtet Gökmen Yadel von seinem Arbeitsalltag. Dieser wird aber nicht nur durch die höhere Transportgeschwindigkeit verbessert. Ein weiterer triftiger Grund für die Anschaffung war die Fahrerkabine des Geräteträgers. „Die Fahrer sitzen bis zu neun Stunden hinter dem Steuer und hatten zuvor vermehrt Probleme mit dem Rücken, da die anderen Kommunalfahrzeuge nicht gut gedämpft waren und eine zu geringe Federung hatten“, schildert Lorenz Schemel. „Jetzt verfügen wir über einen Geräteträger, der hohen Fahrkomfort bietet.“ Das kann auch Fahrer Gökmen Yadel bestätigen: „Ich fahre mit dem Holder nun drei Jahre und kann sagen: das ist ein ergonomischer Arbeitsplatz. Nachdem ich mich daran gewöhnt habe, fühle ich mich im Vergleich in anderen Fahrzeugen wie aufpoppendes Popcorn im Topf“, beschreibt er schmunzelnd. Die Knicklenkung garantiert höchste Wendigkeit auch in engen Bereichen oder auf Gehwegen. Dies ermöglicht ein agiles, genaues und spurtreues Arbeiten mit perfekten Arbeitsergebnissen. Der permanente Allradantrieb verteilt die Leistung des 65 PS starken Motors optimal auf alle vier Räder und sorgt für hervorragende Traktion. Mit einer Durchfahrtsbreite ab 1,31 Metern (bereifungsabhängig) erreicht der kommunale Geräteträger problemlos jeden Winkel seines Einsatzgebiets. Dabei können aus der Komfortkabine heraus auch härteste Einsätze spielend leicht gesteuert werden. Die Bedienung ist so angeordnet, dass der Blick nicht von der Fahrtrichtung abweicht. „Bei vielen Stunden hinter dem Steuer nimmt die Ermüdung zu und die Konzentration ab – da ist der ständige Blick nach vorn enorm wichtig“, bekräftigt der Stadtgrün-Fahrer. Für seine Aufgabe als Grünpflege-Gerät wurde der Holder optimal angepasst: Durch die spezielle breite Bereifung samt Rasenprofil fährt er auch noch problemlos, wenn andere Fahrzeuge im feuchten Gras im Boden einsinken. Um den Komfort noch weiter zu steigern, setzte man auf ein Modell mit erhöhter Kabinenhöhe, was den Ein- und Ausstieg für größere Fahrer erleichtert.

Künftig weitere Geräteträger im Einsatz
Die Maschine konnte in Winterthur überzeugen, zwei weitere Modelle sind mittlerweile in der Grünpflege im Einsatz, noch dieses Jahr folgt das vierte Fahrzeug. „Die Maschinen stehen acht Monate unter Volllast, tagtäglich nichts anderes als Mähen – die Leistung ­überzeugt“, ist das Fazit von Werkstättenleiter ­Lorenz Schemel.

Erschienen in zek KOMMUNAL Ausgabe 4/2023

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