Geh- und Radwege werden zu Hochwasserschutzbarrieren
Die Hochwasserkatastrophe im Osten Österreichs Mitte September zeigte auf dramatische Weise, wie Gemeindeinfrastrukturen und Gebäude den gewaltigen Wassermassen ausgeliefert sind und welch verheerende Schäden diese anrichten. Eine Hochwasserschutz-Lösung, die diese Schäden durch ein schnelles Aufstellen von Barrieren minimieren soll, bietet das Unternehmen GWF Flood Protection. Neben der Schadensbegrenzung hat das System noch eine weitere praktische Funktion im Alltag: jene als Geh- und Radweg.

© GWF Flood Protection
Geh- und Radwege, aber auch Schutzsysteme für Industrieunternehmen, die gleichzeitig als Hochwasserbarrieren fungieren: Dieses einzigartige System von GWF Flood Protection, ein zur Gerstl Gruppe aus Oberösterreich gehörendes Unternehmen, bietet besonders hochwassergefährdeten Gemeinden und Unternehmen eine effiziente Lösung, um sich gegen die immer häufiger auftretenden Hochwasserschäden zu wappnen. „Unser Ziel war es, ein Hochwasserschutzsystem zu entwickeln, das nicht nur schnell und einfach aufgestellt werden kann, sondern auch im Alltag als Geh- oder Radweg dient. So sparen Gemeinden wertvolle Ressourcen und sind gleichzeitig bestmöglich vor Hochwasserschäden geschützt. Aber auch für Unternehmen bietet sich dieses System als Schutzbarriere perfekt an. So können Betriebsausfälle und Schäden minimiert werden“, erläutert Gerold Wimmer, Geschäftsführer von GWF Flood Protection GmbH und Gerstl Bau GmbH & Co KG.
Hochwasserschutz – die Herausforderung schlechthin für Gemeinden
In den letzten Jahren haben sich extreme Wetterereignisse und deren zerstörerische Auswirkungen auf Infrastrukturen und Gebäude vervielfacht. Besonders in dicht besiedelten Gebieten können starke Regenfälle zu gefährlichen Überschwemmungen führen. Herkömmliche Hochwasserschutzsysteme wie Dammbalken oder Sandsäcke erfordern jedoch oft einen enormen logistischen und personellen Aufwand, um sie rechtzeitig und effizient einzusetzen.

© GWF Flood Protection
Hochwasserbarrieren mit Mehrfachnutzung
GWF Flood Protection hat ein innovatives System entwickelt, das Geh- und Radwege, aber auch Zu- und Einfahrten, in Hochwasserbarrieren verwandelt. Das System basiert auf Stahlbetonfertigteilen, die durch einen elektrisch oder manuell betriebenen Hubspindelantrieb aufgestellt werden. So können wenige Personen innerhalb kürzester Zeit auf einmal bis zu 50 m Barriere aktivieren – eine Lösung, die wertvolle Zeit und Ressourcen spart.
Die technischen Details und Vorteile
Das System ist wartungsarm, zuverlässig und durch den Einsatz von Stahlbeton extrem widerstandsfähig. Neben der Hauptfunktion als Barriere wird es im Alltag als Geh- oder Radweg genutzt und kann sogar von Einsatzfahrzeugen befahren werden. Das Fundament enthält Rinnen, die eine direkte Entwässerung bei Regen ermöglichen. Bei Zu- oder Einfahrten ist das System kaum sichtbar und mit hoher Traglast befahrbar. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:
• Die Ressourceneffizienz: Weniger Personal und Zeitaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen.
• Schnelle Einsatzbereitschaft: Vor Ort installiert, kann das System im Notfall sofort aktiviert werden.
• Mehrfachnutzung: Im Alltag dient die Barriere als Geh- oder Radweg, im Ernstfall als Hochwasserschutz.

© GWF Flood Protection
Breites Anwendungsspektrum
Das System eignet sich nicht nur für den gewässerbegleitenden Hochwasserschutz, sondern auch für den Schutz von Gewerbe- und Industriebauten. Zusätzlich kann es zur Umleitung von Wasser oder sogar im Rahmen von Sicherheitsmaßnahmen auf Veranstaltungen, öffentlichen Bereichen, wie z.B. Weihnachtsmärkten, Zufahrtschutz, etc. eingesetzt werden. „Mit dieser Innovation bieten wir eine revolutionäre und zugleich praktische Lösung für hochwassergefährdete Regionen. Gemeinden und Unternehmen profitieren gleichermaßen von einem zuverlässigen, leicht zu bedienenden und multifunktionalen System. Fairerweise muss gesagt werden, dass das System für extrem steigende Hochwassermengen nur bis zu einer gewissen Höhe geeignet ist“, erklärt Gerold Wimmer.
Erschienen in zek KOMMUNAL, Ausgabe 3/2024