Tiroler Floriani-Fahrzeug überzeugt auf internationaler Feuerwehr-Messe3 min read
Lesedauer: 3 MinutenSeine Geländefähigkeit, aber auch die mit auf 2,30 bzw. 2,35 Metern limitierte Breite und die Option einer starken Bergewinde an der Front waren ausschlaggebend, dass sich die Feuerwehr der Tiroler Gemeinde Schwaz nach 40 Jahren von ihrem alten Unimog für ein neues Dienstfahrzeug der bewährten Marke entschieden. Feuerwehr- und Sonderfahrzeugbauspezialist Empl konnte alle Anforderungen der Floriani an das neue Fahrzeug zur Gänze erfüllen – samt Integration eines 800 Liter fassenden Löschtanks und einer fest installierten Feuerlöschpumpe.
Ganz ohne Zweifel war der neue U530 der Stadtfeuerwehr Schwaz die geländefähigste Premiere, die die internationale Feuerwehr-Leitmesse Interschutz im heurigen Juni zu bieten hatte. Bis zuletzt war es ein gut gehütetes Geheimnis, dass ein überaus komplex aufgebauter Unimog aus dem Hause Empl seinen Weg auf die Hannover Messe finden würde. Vor Ort war es dann eine medial gefeierte Premiere mit jeder Menge Lob seitens der internationalen Experten. Nach dem Messeauftritt startete für den Unimog der Dienst bei der Stadtfeuerwehr Schwaz.
Lange Entscheidungsfindung
Gut fünf Jahre sind ins Land gezogen ‒ von der ersten Idee, den damals 35-jährigen Unimog zu ersetzen, bis zur Übernahme des Neuen dieser Tage bei Empl im Tiroler Kaltenbach. Dazwischen wurde viel überlegt, diskutiert und natürlich auch gerechnet, stand doch zu Beginn nicht einmal fest, dass es wieder ein Unimog werden sollte. Der Wunsch innerhalb der Mannschaft und des Landesfeuerwehrverbandes Tirol war natürlich da, genauso wie jener nach einem möglichst universell nutzbaren Arbeitsgerät für die nächsten Jahrzehnte. Im Zuge der Vorarbeiten waren es dann die Geländefähigkeit, aber auch die mit auf 2,30 bzw. 2,35 Metern limitierte Breite und die Option einer starken Bergewinde an der Front, die den Ausschlag für den Unimog gaben, so Hannes Unterlechner, hauptamtlicher Gerätewart.
Jahrzehntelange Erfahrung im Sonderfahrzeugbau
Aufbauend auf jeder Menge Erfahrung im Umgang mit dem Unimog entstand eine Ausschreibung, die der Feuerwehr- und Sonderfahrzeugbauspezialist Empl für sich entscheiden konnte. Seit dem Jahr 1948 produziert das Unternehmen maßgeschneiderte Lkw-Aufbauten und Anhänger. Das Sortiment umfasst Fahrzeuge aus den Bereichen Feuerwehr, Nutzfahrzeuge und Defence & Behörden. Aber sogar dort, wo man es gewohnt ist, Unmögliches möglich zu machen, stellte die Erfüllung des ausgearbeiteten Anforderungsprofils eine Herausforderung dar. In enger Zusammenarbeit zwischen der Stadtfeuerwehr Schwaz, dem Landesfeuerwehrverband Tirol und dem Empl Technikerteam wurden am Ende sämtliche Hürden gemeistert und ein bis Dato unvergleichliches Fahrzeug konzipiert. Der besondere Stolz des gesamten Projektteams gilt der Integration eines 800 Liter fassenden Wassertanks auf engstem Raum und der Realisierung einer fest installierten Feuerlöschpumpe.
Belastungstest am Parcours
Anlässlich der Übergabe an die Stadtfeuerwehr Schwaz bot sich den zukünftig mit dem neuen Fahrzeug arbeitenden Floriani-Jüngern die Möglichkeit einer umfassenden Einschulung im komplett neuen Empl Feuerwehrforum, welches auch als Eventhalle fungiert. Neben dem Empl-Team ebenfalls mit dabei: Die extra aus Deutschland angereisten Windenprofis der Fa. Werner sowie drei Pappas-Unimog-Spezialisten, die das Basisfahrzeug beziehungsweise dessen Funktionen umfassend erläuterten. Zur offiziellen Übergabe fanden sich ‒ neben den Hausherren Herbert und Joe Empl ‒ auch die Schwazer Bürgermeisterin Victoria Weber, Msc., Kommandant Hilmar Baumann und Kommandant-Stellvertreter Hannes Jäger ein. Das offizielle Ende der Übergabe bestand aus einer Testfahrt auf dem Verwindungs-/Rüttelparcours der Fa. Empl und einem Belastungstest für die Fünf-Tonnen-Winde der Fa. Werner. Gegen Abend traf der neue Unimog schließlich in Schwaz und damit an seinem künftigen Arbeitsplatz ein.
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