Afrika: Erneuerbare-Energien-Anlagen3 min read
Lesedauer: 2 MinutenSchwarzafrika gilt als einer der spannendsten neuen Märkte für Erneuerbare-Energien-Technologien wie Windkraftwerke an Land, kleine und große Photovoltaik-Anlagen sowie Geothermie-Anlagen.
Laut einer neuen Studie des Marktforschungs-Unternehmens gehen 2014 in der Region Erneuerbare-Energien-Anlagen (ausgenommen Wasserkraftwerke) mit einer Gesamtleistung von 1,8 Gigawatt (GW) in Betrieb. Das ist gemessen an weltweiten Standards zwar wenig, aber mehr als dort zwischen 2000 und 2013 insgesamt gebaut wurde, berichtet Bloomberg New Energy Finance (BNEF, New York City, USA).
Kosten für Solar- und Windstrom sind enorm gesunken
Der Ausbau erneuerbarer Energien in Afrika beruht auf dem wachsenden Strombedarf sowie der Erkenntnis, dass die Kosten für Solar- und Windstrom in den letzten Jahren enorm gesunken sind. Erneuerbare Energien können in Afrika eine kostengünstige Alternative sein, insbesondere zu Dieselgeneratoren, aber auch im Vergleich zu Kohle- und Gaskraftwerken.
BNEF rechnet 2016 in Schwarzafrika mit Investitionen von 7,7 Milliarden USD in Erneuerbare
Bloomberg New Energy Finance rechnet damit, dass in Schwarzafrika im laufenden Jahr 5,9 Milliarden US-Dollar in Erneuerbare (außer Wasserkraft) investiert werden. Das sind 5 % weniger als 2013 (6,2 Milliarden USD). 2016 soll die Investitionstätigkeit dann wieder auf 7,7 Milliarden USD anziehen. Im Zeitraum von 2006 bis 2011 waren die Investitionen wesentlich geringer, im Durchschnitt 1 Milliarde USD pro Jahr.
Wachsendes Interesse an Solar-, Wind- und Geothermie-Anlagen
“Für Schwarzafrika sind erneuerbare Energien nichts Neues. Südafrika ist schon seit Jahren ein aktiver Markt, und es gab ab und zu große Geothermie-Investitionen in den Ländern entlang des afrikanischen Grabenbruchs“, sagt Victoria Cuming von BNEF.
„Was jetzt anders ist, ist die Breite der Aktivitäten. Das Interesse an Solar-, Wind- und Geothermie-Anlagen wächst in vielen Ländern.“
Die drei größten Märkte für Erneuerbare-Energien-Anlagen im Kraftwerksmaßstab im Zeitraum 2014-2016 sind voraussichtlich Südafrika mit einem Zubau von 3,9 GW (hier hauptsächlich Windkraftwerke, gefolgt von Photovoltaik und in geringem Umfang Solarthermie), Kenia mit 1,4 GW (vor allem Geothermie und Windkraft) und Äthiopien mit fast 570 MW (Wind und etwas Geothermie).
Andere Länder wie beispielsweise Nigeria haben ehrgeizige Ausbaupläne im Gigawattmaßstab, müssen aber erst stabile politische Rahmenbedingungen schaffen, um Investoren Sicherheit zu geben.
Wind- und Solar-Kraftwerksprojekte in Südafrika
In diesem Jahr gab es schon zwei große Finanzierungen von Erneuerbare-Energien-Projekten im Umfang von mehreren Hundert US-Dollar: Im Juli erhielt Abengoa (Spanien) von der afrikanischen Entwicklungsbank einen Kredit in Höhe von 142 Millionen USD für sein solarthermisches Kraftwerksprojekt (CSP) Xina Solar One mit 100 MW in Südafrika, und im März sagte ein Bankenkonsortium Lake Turkana Wind Power 650 Millionen USD für ein Windprojekt mit 310 MW in Kenia zu.
Dach- und andere Photovoltaik-Kleinanlagen für Städte und den ländlichen Raum
„Der Joker in Schwarzafrika sind wahrscheinlich Dach- und andere Photovoltaik-Kleinanlagen, die das Potenzial zu einem explosiven Wachstum in Städten und Dörfern haben, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind“, sagte Derek Campbell, BNEF-Mitarbeiter in Kapstadt.
„Der Ausbau kleiner Solarstrom-Anlagen erfordert passende Finanzierungsmodelle, da die Anfangsinvestition für die meisten Haushalte zu hoch ist. In Kenia passiert viel, dort gibt es spezielle Geschäftsmodelle. Die Frage ist, ob Leute in andern Ländern sich ebenso mit der Idee anfreunden können, ihren eigenen Solarstrom zu erzeugen, wie sie auch die Mobil-Telefonie angenommen haben.“
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