Winterdienst

Alpenpässe werden mit starken Schneefrässchleudern von Kahlbacher aus dem Winterschlaf geweckt5 min read

27. Mai 2019, Lesedauer: 3 min

Alpenpässe werden mit starken Schneefrässchleudern von Kahlbacher aus dem Winterschlaf geweckt5 min read

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Mehrere Meter hohe Schneewälle versperren über den Winter die Durchfahrt vieler Alpenpässe. Diesem Umstand will der Tiroler Winterdienstspezialist Kahlbacher trotzen.

Mit leistungsstarken Schneefrässchleudern wird den Schneemassen zu Leibe gerückt. So sollen viele Alpenpässe auch während der Wintermonate passierbar bleiben oder im Frühling rasch geöffnet werden können.

Sonntagsausflügler, Naturliebhaber und all jene, die den besonderen Fahrspaß auf Serpentinen suchen, warten schon sehnsüchtig darauf: Die Eröffnung der alpinen Passstraßen. Derzeit wird allerorts in den Alpen eifrig der Schnee abgetragen, der sich in Laufe des langen Winters in den Höhenlagen angesammelt hat. Um diesen Massen Herr zu werden braucht es schweres Gerät. Ein etablierter Winterdienstspezialist, dessen Gerätschaften schon viele Pässe freigeräumt haben, ist der Tiroler Hersteller Kahlbacher. Auf der Liste der dank Kahlbacher-Schneefrässchleudern schneebefreiten Pässen ist auch eine der wohl berühmtesten und höchstgelegenen Straßen der Alpen: die Großglockner Hochalpenstraße.

Weckdienst aus dem Wnterschlaf
Was einst nur geübten Bergsteigern vorbehalten war, ist seit der Errichtung der Großglockner Hochalpenstraße ein Erlebnis, das auch motorisiert für ungebrochene Begeisterung und Faszination sorgt. Der Fahrspaß weilt über die warmen Monate bis in den November – dann wird es ruhig auf der Passstraße. Eine der schönsten Panoramastrecken Europas ist dann für den Verkehr auf Grund der Schneemassen nicht mehr passierbar, die Wintersperre setzt ein. Von der über 48 km langen Strecke liegen mehr als 25 km in über 2.000 m Seehöhe und sind unter 2 bis 16 m Schnee begraben. Um die Straße – und die weiteren dutzenden allein in Österreich befindlichen Alpenpässe – wieder frühlingsfit zu machen, reicht die zarte Aprilsonne nicht aus. Die Passstraßen können aus ihrem Winterschlaf nicht sanft geküsst werden – sondern müssen eher wachgerüttelt werden: Mehrköpfige Mannschaften kämpfen teils einige Wochen gegen bis zu zehn Meter und noch höhere Schneewände, bis es zum Durchstich kommt und sich die von beiden Seiten der Passstraße vorarbeitenden Winterdienstarbeiter treffen. Etliche 100.000 Kubikmeter Schnee werden dabei von der Verkehrsfläche geschafft. Ein riskantes Unterfangen für die Mannschaft, das viel Erfahrung und das passende Gerät erfordert: Abschnitte müssen gesichert, an manchen Stellen Lawinen gesprengt werden. Auch mit Neuschnee muss zu dieser Jahreszeit jederzeit gerechnet werden.

Passöffnungen mit Spannung erwartet
Nicht nur die arbeitenden Mannschaften erwarten die Passöffnungen mit Spannung, sondern auch die Winterdiensthersteller. „ Die jährlichen Passöffnungen sind auch für Kahlbacher Schneeräumgeräte ein spezielles Ereignis im alpinen Winterdienst“, erläutert Horst Kahlbacher, Geschäftsführer des Unternehmens. Doch bis zur Passöffnung muss es laut Kahlbacher oft gar nicht erst kommen. Das erklärte Ziel des Winterdienstspezialisten: Die befahrenen Alpenstraßen sollen in den Wintermonaten, besonders aber nach dem Winter, wieder problemlos befahrbar sein. „Aufgrund des Wintereinbruchs waren in der Vergangenheit zahlreiche Alpenquerungen wegen winterlicher Verhältnisse nicht mehr passierbar “, so Horst Kahlbacher. Zu einer weiteren Extremsituation kommt es, wenn hochalpine Skigebiete bei starken Schneefällen oft von der Außenwelt abgeschnitten werden. Straßen- und Bahnwege sind oft durch Lawinenabgänge nicht passierbar. „Diesem Ausnahmezustand muss entgegengewirkt werden.“

Mit Radlader und Schneefrässchleuder werden Schneewände eingerissen
Mit starken Frässchleudern werden die längsten und kühnsten Bergstraßen vom Schnee befreit. Ein leistungsstarkes und umweltfreundliches Multitalent für Passöffnungen sind die Kahlbacher-Radladerfrässchleudern. Die Kombination eines Radladers mit einer leistungsfähigen, autonomen Frässchleuder ermöglicht die Nutzung des Radladers während der Wintermonate und ist daher eine wirtschaftliche Alternative zu den selbstfahrenden Schneeräumgeräten, die rein für den Winterdienst konzipiert sind. Die Schneefrässchleuder wird von einem Caterpillar Dieselmotor angetrieben. Dieser Dieselmotor modernster Bauart erfüllt die EU Stage IV (EPA Tier 4 final) Abgasnorm, und verringert den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid um 30 Prozent und den Ausstoß von NOx (Stickoxide) um über 90 Prozent gegenüber älteren Motoren. Durch den Direktantrieb kann die Motorleistung mit geringem Verlust auf Wurfrad und Frässpiralen übertragen werden. Wahlweise ist der Weitwurf über das durchschwenkbare Wurfradgehäuse oder – wo erforderlich – der Auswurf über unterschiedliche Mehrfachklappenkamine beziehungsweise Verladekamine mög­lich. Das 2-stufige, „offene“ Räumsystem garantiert eine problemlose Verarbeitung aller Schneearten von Schneematsch bis hin zum gefrorenen Schnee. Geeignet sind die Frässchleudern für Radlader mit einem Einsatz­gewicht von ca. 13 bis ca. 20 t. Gerade bei großen Schneemengen, wie es eben bei Pass­öffnungen der Fall ist, kommen die Vorteile des Radladers zum Tragen. So kann die Frässchleuder mit dem Hub­rahmen weit angehoben und der Schnee problemlos schichtenweise abgetragen werden. Durch die Knicklenkung des Radladers ist auch in tiefen Schneisen die Wendigkeit und Effizienz sicher­gestellt.

Ideal für den alpinen Einsatz
Die wendigen Kahlbacher-Schneefrässchleudern für den Anbau an Unimog, Traktor & Co.  sind eine weitere ideale Möglichkeit, den Schneemassen zu Leibe zu rücken. Dabei handelt es sich um Schneefrässchleudern in bewährter kompakter und gewichtsoptimierter Bauweise. Sie sind ideal für alpine Straßen, denn durch den größeren Spiralen- und den größeren Wurfraddurchmesser wird der karstige Schnee gezielt durch den Auswurf der Fräse geworfen. Zusätzlich können durch die exakte Abstimmung zwischen Wurfrad- und Frässpiralendrehzahl große Wurfweiten bei maximaler Leistungsausnutzung erzielt werden.
Neben der starken Leistung zählt vor allem der Bedienkomfort der Geräte – schließlich müssen sich die Winterdienstmitarbeiter viele Stunden im extremen, hochalpinen Terrain sicher bewegen und konzentriert arbeiten. Das A und O bei der Schneeräumung auf hochalpinen Verkehrswegen ist daher das Zusammenspiel von Mensch und technisch gut ausgestatteten Geräten.

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