Winterdienst

Deutschlandsberg vertraut auf den IceFighter und steigt auf Sole um6 min read

16. Juli 2018, Lesedauer: 4 min

Deutschlandsberg vertraut auf den IceFighter und steigt auf Sole um6 min read

Lesedauer: 4 Minuten

Gemessen am Straßennetz ist Deutschlandsberg mit 350 km die zweitgrößte Gemeinde in der Steiermark und seit einiger Zeit auf der Suche nach neuen Innovationen, um den Winterdienst effektiver, kostentransparenter und sicherer zu
machen.

Die Stadtgemeinde reagierte und stellte die Schnee- und Glatteisbekämpfung auf Sole um. Der steirische Anbaugerätehersteller Eco Technologies und der österreichische Unimog-Händler Pappas Automobil GmbH entwickelten ein gemeinsames Solesprüh-Konzept, das sich streng an den Anforderungen der Stadtgemeinde sowie an den Auflagender steirischen Landesregierung orientiert. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit macht jetzt den Winterdienst einfacher und Deutschlandsberg spart Kosten und schont die Umwelt.

Die Vorteile für den Einsatz von Solesprühgeräten im Winterdienst liegen klar auf der Hand: „Sofortige und flächendeckende Wirkung während sich beim Trockensalz erst eine Sole bilden muss, um zu wirken“, erläutert Hans-Peter Hackl, Vertriebsleiter bei Eco Technologies. Im Zuge der „Oberflächenfilmbildung“ bleibt die Sole unmittelbar auf der Fahrbahn haften und ist praktisch immun gegen äußere Einflüsse wie Verwehungen durch Wind oder vorbeifahrende Fahrzeuge. Diese Eigenschaft erlaubt einen präventiven Einsatz und bedeutet, dass die Sole bereits Stunden vor dem prognostizierten winterlichen Verhältnissen ausgebracht werden kann und bleibt danach je nach Witterungsverhältnis sogar zwei, drei Tage liegen. Die empfohlene Konzentration der Sole liegt bei 22% und hat dabei einen Gefrierpunkt von -19,2°C. Auf 28 kg Salz kommen 100 Liter Wasser – dieses Solegemisch reicht bei durchschnittlicher Ausbringung von 30 ml pro m² für bis zu 3.300 m² zu präparierende Fläche. „Das sind circa 14 Straßenkilometer“, sagt Hans-Peter Hackl. Im Vergleich zur Trockensalzstreuung benötigt Sole bis zu 75% weniger Salz für dieselbe Wirkung und das reduziert die Kosten bei der Anschaffung, der Lagerung und beim Transport. Wegen seines vollautomatischen Sprühsystems eignet sich der IceFighter hervorragend für den Einsatz in Wohngebieten. Hier kann der Abstand zu den Häusern, den parkenden Autos sowie zu den angrenzenden Grünflächen gut eingehalten werden und außerdem ist die sparsame Lösung für Haustiere unbedenklich. Das wirkt sich auf die belebten Kernzonen äußerst positiv aus und die Splittstreuung mit der anfallenden Straßenreinigung und das Recycling des Splitts entfallen. Das spart Zeit, Geld, erhöht die Verkehrssicherheit und reduziert die Feinstaubbelastung.

HOHE ANFORDERUNGEN AN DEN GERÄTETRÄGER
Aber auch die Wahl des richtigen Geräteträgers war bei diesem Vorzeigeprojekt ein wesentliches Kriterium und auch hier wurden die Erwartungen hochgesteckt. „Die Feinstaubbelastung ist gerade in der Steiermark ein immer größer werdendes Thema. Es ist unsere Aufgabe, verantwortungsvoll mit der Umwelt umzugehen und auf die Feinstaubproblematik zu reagieren“, so Mag. Josef Wallner, Bürgermeister der Stadtgemeinde Deutschlandsberg. „Der neue Unimog in Kombination mit dem IceFighter ist eine professionelle und vor allem qualitativ hochwertige Maschine für den Einsatz in der Gemeinde. Genau deshalb hat sich die Stadtgemeinde dazu entschieden, auf den neu angeschafften Unimog Euro VI den IceFighter als Pritschenaufbau anbauen zu lassen“, erklärt Bgm. Mag. Wallner. Damit fiel die Wahl eindeutig auf den Unimog mit dem Euro VI-Motor mit 130 KW/177 PS aus dem Hause Pappas Automobil GmbH. Der Tankaufbau des IceFighters fasst 2.000 Liter und ist zusätzlich mit über Kreuz angeordneten Schwallwänden ausgestattet, was bedeutet, dass auch bei höheren Geschwindigkeiten die Standsicherheit des Unimogs gegeben ist. Durch die vollautomatische Computersteuerung des IceFighters, des großen Fassungsvermögens des Tanks und den Einsatz der Salzsole kann der Unimog Euro VI bis zu sechsmal weiter fahren als es bei einer Streuung mit Splitt möglich wäre“, so Bgm. Mag. Wallner weiter. Der kommunale Geräteträger ist auf Grund seiner universellen Fähigkeiten und seiner Robustheit seit über 70 Jahren führend. „Der Unimog besitzt die Geräteträgereigenschaften eines Traktors und den Fahrkomfort eines LKWs. Das vereint sozusagen die Schlagkräftigkeit für weite Strecken, mit der Wendigkeit für den Kernbereich“, erläutert Erwin Zibert, Verkaufsberater bei Pappas Auto GmbH und seines Zeichen gebürtiger Steirer. Mit modernster Abgastechnologie spart der Unimog gegenüber rein landwirtschaftlichen Geräteträgern bis zu 40% Treibstoff und mit der neuen Abgasnorm Euro VI konnte auch der Feinstaubausstoß gegenüber der Euro V um 90% reduziert werden. „Das sind genau die Anforderungen, die seitens der steiermärkischen Landesregierung im Bezug auf Feinstaub gefordert werden“, meint Erwin Zibert dazu. Die Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h macht den Unimog autobahn- und schnellstraßentauglich und ist im Gegensatz zu Traktoren für weite Strecken viel besser geeignet. Mit den vielseitigen Systemkomponenten und den damit bis zu 1.000 unterschiedlichen Anwendungsbereichen, zeigt der Unimog sein umfassendes Potential für den kommunalen Einsatz.

DER ICEFIGHTER UND DER UNIMOG – DAS STARKE TEAM
„Dieses steirische Produkt von Eco Technologies mit dem deutschen Qualitätsprodukt von Mercedes Benz ist eine ganz tolle Kombination auf hohem Niveau“, sagt Wolfgang Birnstingel, Leiter des Wirtschaftshofes in Deutschlandsberg, der sich jetzt schon auf die positive Resonanz der Bevölkerung freut. Die Systemumstellung bedeutet für das Bauhof-Team eine gewisse Anpassung in der Planung und Durchführung des Winterdienstes und muss geschult werden. Denn die Sole wird mittels neuer Mischanlage im Bauhof selbst produziert und die Bedienung des Regelungscomputers im Streufahrzeug erfolgt bequem von der Fahrerkabine aus. Eine vollautomatische Steuerung passt die gewünschte Sprühmenge der Fahrgeschwindigkeit an. Das Salz-Wassergemisch wird schließlich mittels trockenlaufsicherer Kolbenmembranpumpe über Düsen am Edelstahl-Sprühbalken gleichmäßig auf die Fahrbahn gebracht. Diese Veränderungen bringen klare Vorteile in der Anwendung, aber auch durch die Beschaffenheit und Wirkungsweise der Sole. „Jetzt muss nicht mehr auf den Schnee gewartet werden“, so Wolfgang Birnstingel. Mit dem IceFighter wird vorbeugend gearbeitet und bereits vor dem ersten Schneefall eine Schicht Sole auf die Fahrbahn aufgetragen. „Dadurch kann der Schnee erst sehr langsam bis gar nicht auf der Straße festfrieren und am nächsten Morgen wird dann in gewohnter Weise weitergesprüht. Die Straßen und Wege der Gemeinde bleiben den ganzen Winter über eisfrei“, so Wolfgang Birnstingel weiter.
Inzwischen stehen verschiedene Modelle des IceFighters zur Auswahl, die alle Bereiche im Winterdienst abdecken. Das beginnt bei den tragbaren Solesprühern für die unzugänglichen Stellen wie Geh- und Radwege, enge Gassen oder Stiegen, und reicht bis zu den riesigen 5.000-Liter-Tanks für die großen Streufahrzeuge. Aber auch Komponenten für die Zusatzausstattung, wie selbstaufrollende Schlauchtrommeln mit Handlanze für schwer zugängliche Bereiche, runden das umfangreiche Angebot ab.
Die Solesprüher finden auch außerhalb der Wintertage Verwendung. „Der vielseitig einsetzbare ‚IceFighter‘ erfüllt auch als mobiler Wassertank beste Voraussetzungen, beispielsweise zum Gießen, Düngen, Waschen oder Schwemmen. Somit ist der IceFighter eine Maschine für 365 Tage im Jahr“, erklärt Hans-Peter Hackl.

STEIRISCHES KNOW-HOW
Das steirische Unternehmen Eco Technologies entwickelt und fertigt alle Produkte am Firmensitz in Lebring und gilt als Vorreiter im Gebiet der Soletechnik. Bereits 2008 wurde das Unternehmen für den IceFighter mit dem Innovationspreis „Innostar“ ausgezeichnet.

Teilen: