Eine Schneefräse – unnütz, bis es schneit5 min read
Lesedauer: 4 MinutenEine Schneefräse ist ein eigenartiges Gerät und führt meist ein Schattendasein im Maschinenpark. In schneearmen Gebieten ist sie gänzlich unbekannt und in mittleren Lagen hat sie die meiste Zeit des Jahres nichts zu tun. Das kann sich aber schlagartig ändern: Berge von Schnee – über Nacht. Mehrere Tage Dauerschneefall. Versperrte Einfahrten, rutschige Gehsteige und blockierte Parkplätze sind dann ein Problem und die allgemeine Räumpflicht erzeugt latenten, innerlichen Stress bei Grundbesitzern. „Glücklich ist nun, wer eine Schneefräse sein Eigen nennen kann“, weiß der Experte Roman Mühleck vom Produktmarketing bei Ariens und erklärt, worauf es bei Schneefräsen ankommt.
Moderne Fräsen erleichtern das mühsame und zeitraubende Schneeräumen erheblich. In kurzer Zeit können Tonnen von Schnee aus dem Weg, nicht nur zur Seite, befördert werden. Helle Scheinwerfer ermöglichen den Einsatz am noch dunklen Morgen oder am späten Abend nach der Arbeit. „Manch ein Anwender berichtet sogar von Freude beim Räumen mit einer leistungsstarken Schneefräse“, fügt Roman Mühleck vom Produktmarketing des Herstellers Ariens hinzu.
Was ist der Unterschied zwischen einer einstufigen- oder zweistufigen Schneefräse? Eine einstufige Schneefräse hat nur eine Fräse, die meist aus Gummischaufeln besteht. Diese rotierenden Schaufeln wischen Neuschnee und Schneematsch von der Oberfläche und werfen ihn mit Schwung durch den Auswurfkamin zur Seite. Durch den direkten Kontakt zum Boden tun sie das sehr sauber. Man spricht hier auch von „Schwarzräumen“, da kein loser Schnee auf dem Asphalt zurückbleibt. „Einstufige Schneefräsen eignen sich für kleinere Flächen rund ums Haus, bei Neuschnee, Pulverschnee und geringen Mengen Schneematsch. Sobald der Schnee aber über Nacht festfriert, große Mengen Schnee wegzuräumen sind und dieser auch noch nass und schwer ist, sind einstufige Modelle nicht mehr geeignet. Dann und bei größeren Flächen sind zweistufige Schneefräsen die richtige Wahl“, betont der Experte. Eine zweistufige Schneefräse hat eine Fräse aus Metall (erste Stufe) und ein nachgeschaltetes Schleuderrad (zweite Stufe). Die Fräse sammelt und zerkleinert auch festen Schnee und befördert ihn zum Schleuderrad. Das rotierende Schleuderrad – ähnlich einer Turbine – befördert den Schnee dann mit hoher Geschwindigkeit durch den Auswurfkamin. Dieses leistungsstarke System ermöglicht größere Wurfweiten und ist für große Schneemengen geeignet. Die Fräse aus Metall berührt dabei nicht den Boden. Festen Schnee schürft eine Kratzleiste weg. Auf verbleibende Restmengen stark komprimierten oder fest gefrorenen Schnees wird Splitt oder Taumittel gestreut.
Welche Größen und Leistungsklassen an Schneefräsen gibt es bei Ariens?
Ariens hat sich in Fachkreisen fest etabliert und ist mit zwölf unterschiedlichen Modellen im Angebot weltweit Marktführer bei zweistufigen Schneefräsen. „Wir haben für jeden Anwender die passende Schneefräse, für den Privatanwender ebenso wie für den kleinen Dienstleister oder den Winterdienstprofi.“ Die gängigen Arbeitsbreiten von zweistufigen Schneefräsen sind 60, 70 und 80 cm. Für ein Grundstück mit ein bis zwei Autostellplätzen sind 60 cm Arbeitsbreite und ca. 6 PS (4,5 kW) völlig ausreichend. Je größer die zu räumende Fläche beziehungsweise das Schneeaufkommen ist, desto breiter und leistungsstärker sollte die Schneefräse sein. Starke Schneefräsen des Herstellers leisten bis zu 13 PS (9,7 kW) und werfen bis zu 18 m weit.
Welcher Antrieb ist für eine Schneefräse besser? Rad- oder Raupenantrieb?
Standardmäßig sind Schneefräsen mit Radantrieb und stark profilierten Reifen ausgestattet. „Bei Bedarf, zum Beispiel auf vereisten Flächen, können Schneeketten mit oder ohne Spikes die Traktion deutlich verbessern. Schneefräsen mit Raupenantrieb erreichen vor allem an Steigungen und Auffahrten eine bessere Traktion. Für maximale Traktion können zusätzlich noch Metallspikes in die Ketten geschraubt werden“, erklärt der Fachmann und fügt hinzu: „Ariens bietet hier eine Besonderheit, den patentierten RapidTrak Raupenantrieb. Dieser verstellbare Raupenantrieb kann, wie ein Rad für hohe Wendigkeit oder als Raupe für starke Traktion verwendet werden. Im sogenannten ‚Eingrab-Modus‘ bekommt man maximalen Druck auf die Schürfleiste. Die Fräse weicht dann nicht nach oben aus und man kann auch festgefahrenen Schnee und Schneeberge wegräumen.“
Ist eine Schneefräse einfach zu lenken und zu führen?
Um die Lenkung zu erleichtern, ist es wichtig, dass eine Schneefräse nicht mit dauerhaft gesperrter Antriebsachse (Differentialsperre) ausgerüstet ist. Eine gesperrte Antriebsachse lässt sich nur schwer lenken und die Maschine will eigentlich nur geradeaus fahren. Eine gesperrte Achse (Differentialsperre) ist aber notwendig, um auf Eis und Schnee Traktion aufbauen zu können. „Auch hier haben Schneefräsen von Ariens mit dem patentierten AutoTurn einen entscheidenden Vorteil. Diese Schneefräsen fahren geradeaus mit gesperrter Achse für maximale Traktion. Durch einfaches Ziehen am Lenker entsperrt sich die Antriebsachse automatisch und die Maschine lässt sich mit geringem Kraftaufwand dirigieren. Nach dem Lenkvorgang sperrt sich die Antriebsachse wieder automatisch. So wird das Lenken zum Kinderspiel“, hebt Roman Mühleck hervor und fügt abschließend hinzu: „Um auch bei einbrechender Dunkelheit arbeiten zu können, empfehlen sich Schneefräsen mit LED-Beleuchtung, sehr komfortabel sind natürlich beheizbare Griffe. Profi-Schneefräsen haben zudem einen stufenlosen hydrostatischen Radantrieb.“
Erschienen in zek KOMMUNAL, Ausgabe 4/2024
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