Tiroler Winterdienstspezialist Kahlbacher ist seit 75 Jahren Safety on the Road7 min read
Lesedauer: 5 MinutenVon der in einem Kitzbüheler Privathaus gegründeten Firma zum international tätigen Unternehmen: Der Winterdiensthersteller Kahlbacher durfte in den letzten 75 Jahren eine beachtliche Entwicklung durchleben. Gemeinden, kommunale Dienstleister, Flughäfen sowie Betreiber von Straßen und Schienennetzen vertrauen auf den Schneeräumspezialisten und die hohe Qualität seiner Winterdienstgerätschaften.
Als Visionär und Anpacker war Toni Kahlbacher eine Institution in Kitzbühel. Nicht nur wegen seines beständigen Einsatzes in der Gemeinde – unter anderem war er Vizebürgermeister des Tiroler Wintersportorts –, denn er legte auch als innovativer Firmengründer den Grundstein für ein bis heute florierendes Familienunternehmen, das Kitzbühel als Wirtschaftsstandort stärkt. 1949 fiel der Startschuss für die nach dem Familiennamen benannte Firma: Gemeinsam mit seiner Frau Marianne gründete Toni Kahlbacher in seinem Privathaus in Kitzbühel das Unternehmen. Im Mittelpunkt stand damals die Entwicklung von Mischmaschinen und Bauaufzügen für den Wiederaufbau in der Nachkriegszeit. Doch schon bald war dem Tüftler der Bedarf an Schneeräumgeräten bewusst – die Straßen wurden mangels geeigneter Fahrzeuge hauptsächlich durch den Einsatz von durch Pferde gezogene Holzpflüge schneefrei gemacht. Der Firmengründer erkannte schon früh die steigende Nachfrage an Winterdienstgerätschaften bedingt durch den wachsenden Straßenverkehr. Bereits in den 60er-Jahren machte sich Kahlbacher als anerkannter Anbieter im Winterdienst einen Namen. Aus diesen Anfängen heraus entwickelte sich einer der renommiertesten Hersteller für Schneepflüge & Co. Österreichs. Doch vom einfachen Pflug ist man mittlerweile natürlich weit entfernt: Neue Innovationen steigerten die Anzahl der Produkte im Bereich der Straßenerhaltungstechnik, um den Anforderungen des Straßenverkehrs gerecht zu werden. Und so wie die Produktpalette von Kahlbacher im Laufe der Zeit erweitert wurde, wuchs auch das Unternehmen selbst: Neben dem Stammhaus in Kitzbühel wurde in den 80ern noch ein weiterer Firmensitz in Amstetten gegründet. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 107 Mitarbeiter. Über 90 Lehrlinge wurden seit der Gründung beim Winterdiensthersteller ausgebildet, viele verfolgten auch weiterhin in der Kitzbüheler Firma ihren Berufsweg. „Die Lehrlingsausbildung ist für uns der Sockel“, so Inhaber Horst Kahlbacher, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Christian Kahlbacher leitet. „Ein Großteil des Grundwissens unserer Branche besteht aus eigenem Know-how. Deswegen ist es wichtig, dass die Mitarbeiter auch nach der Lehre dem Unternehmen treu bleiben und somit dessen Weiterentwicklung fördern. Das Unternehmen ist nur so gut wie seine Mitarbeiter sind.“
Aushängeschild für Kitzbühel
Die Bedeutung von Kahlbacher für die Region spiegelt sich nicht nur als großer Arbeitgeber wider, zum Aushängeschild Kitzbühels wurde das Unternehmen vor allem dank seines internationalen Erfolgs. Zig Gerätschaften fanden ihren Weg bis nach Übersee – auch zu Einsatzorten, bei denen man zuerst nicht an die Schneeräumung denkt. So kommen einem beim Gedanken an den Ätna sicher eher Lavaströme und Rauchsäulen in den Sinn, als schneebedeckte Straßen – doch auch hier ist ein Schneeräumgerät von Kahlbacher im Einsatz. Aber nicht nur Straßen werden von Schnee und Eis befreit, auch Bahn- und Flugverkehr werden dank der Kahlbacher-Gerätschaften wintersicher. Große Auftraggeber wie der Münchner und der Frankfurter Flughafen vertrauen der Qualität der Produkte. Als erfolgreiches Unternehmen in Kitzbühel, eines der bekanntesten Skigebiete Europas, nimmt sich Kahlbacher auch der Aufgabe an, für optimale Pistenbedingungen zu sorgen. Bereits bei der Olympiade 1964 in Innsbruck konnte sich Kahlbacher als Spezialist in der Pistenpräparation unter Beweis stellen. Für die perfekten Pisten wird tonnenweise Schnee bewegt und ganze Schneeberge verschoben, um das Skivergnügen zu sichern. Kahlbacher hat mit den Schneefrässchleudern für Pistengeräte die passende Antwort parat und richtet sich nach den wandelnden Ansprüchen der Skigebiete und den wachsenden Anforderungen in punkto Snow Farming und Pistenpräparation.
75 Jahre erfolgreich gegen den Schnee
Egal, ob Straße, Schiene oder Flughafen: Genauso wie sich vor 75 Jahren das Unternehmerpaar Kahlbacher an die sich ändernden Umstände im Verkehr eingelassen hat und damit die Firma zum Florieren brachte, gilt Flexibilität und Anpassung an die gegebenen Bedingungen weiterhin als Erfolgsgarant des Winterdienstherstellers. War es früher der steigende Straßenverkehr, sind es heute Herausforderungen von ökologischer und ökonomischer Natur. So soll der Schnee beinahe restlos von der Straße getilgt, dabei jedoch Ressourcen wie etwa Streusalz gespart werden, um Umwelt und Gemeindekassa zu schonen. Außerdem sind noch die sich verändernden Klimabedingungen zu beachten: Schneite es früher relativ gleichmäßig über den Winter verteilt, beobachtet das Unternehmen eine größere Nachfrage nach Geräten, die mit einem kurzfristigen, aber heftigen Wintereinbruch zurechtkommen. Prädestiniert für solche Schneeräumverhältnisse ist die Baureihe der KFS-Schneefrässchleuder, sie eignet sich für intensive Einsätze auf allen Verkehrsflächen. Das effiziente Arbeiten des Gerätes wird abgerundet durch die hydraulische Querneigungs-Einrichtung, denn erst die exakte horizontale Anpassung der Fräse an die Fahrbahn ergibt ein optimales Räumbild. Aufgrund der offenen Bauweise ist die Schneefrässchleuder in der Lage, jede Art von Schnee aufzunehmen, sogar mit Fremdkörpern behaftetes Räummaterial.
„Safety on the Road“
Damals wie heute hat man bei Kahlbacher den Kunden und seine Wünsche im Blick. Das Motto „Safety on the road“ hat sich das Kitzbüheler Unternehmen Kahlbacher groß auf die Fahne geschrieben – und konnte tatsächlich mit allerhand hauseigenen Innovationen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Viele davon lassen sich mit dem Praxos-Schneepflug kombinieren. Dabei handelt es sich um eines der beliebtesten Winterdienstgerätschaften aus dem Hause Kahlbacher, das in den verschiedensten Ausführungen verfügbar ist – für jedes Einsatzprofil findet sich ein passendes. Über 140 Patente zeugen von der steten Innovationskraft des Winterdienstherstellers. Unter diesen finden sich unter anderem ein ausgeklügeltes Überfahrsicherheitssystem, das beim Überfahren von nichtsichtbaren Hindernissen wie etwa Kanaldeckel Schäden am Winterdienstgerät verhindert. Oder die Konturbeleuchtung, die die tatsächliche Größe von Einsatzfahrzeugen für entgegenkommende Verkehrsteilnehmer im Dunklen besser einschätzbar macht. Oder die Öko-Räumleiste, dank derer Verkehrsflächen innerhalb eines Arbeitsdurchgangs gründlich von Schnee befreit werden und somit weniger Streusalz verwendet werden muss. Wesentliches Merkmal aller Kahlbacher-Geräte ist ihr hoher Qualitätsstandard: maximale Betriebssicherheit, Arbeitskomfort, überdurchschnittlich lange Lebensdauer sowie starke Leistung und Wirtschaftlichkeit. All dies wird durch modernste Fertigungsmethoden und bestens ausgebildetes Fachpersonal garantiert. Ein flexibler Service- und Reparaturdienst sorgt für zufriedene Kunden in Österreich und ein dichtes Netz an geschulten Partnern hält Kunden weltweit sorgenfrei.
Mehr als zufriedenes Resümee zum Jubiläum
Der Erfolg des Unternehmens und der Weg dorthin wurden bei den Jubiläumsfeierlichkeiten in Kitzbühel gemeinsam mit den Mitarbeitern ausgiebig gefeiert. „Ich bin sehr stolz auf meine Vorgänger, meine Großeltern Marianne und Toni Kahlbacher, aber genauso auf meinen Vater, mit dem ich zwanzig Jahre gemeinschaftlich die Geschäftsführung inne gehabt und unzählige Projekte umgesetzt habe“, resümiert Horst Kahlbacher über den Werdegang des Unternehmens. „Ich glaube, meine gesamten Firmenvorgänger wären froh darüber, wie sich die Firma entwickelt hat.“
Erschienen in zek KOMMUNAL, Ausgabe 4/2024
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