Winterdienst

In einem Arbeitsgang um die Kurve4 min read

17. Oktober 2012, Lesedauer: 3 min

In einem Arbeitsgang um die Kurve4 min read

Lesedauer: 3 Minuten

Seit 1981 stellt das Unternehmen WESTA mit Sitz in Weitnau im bayerischen Allgäu Schneefräsen für die verschiedensten Trägerfahrzeuge her.

WESTA-Schneefräsen sind unter extremen Bedingungen im Hochgebirge bei Passöffnungen ebenso unterwegs wie auf Flughäfen, im kommunalen Einsatz bei Städten und Gemeinden sowie auf Privatgrundstücken. Mittlerweile produziert WESTA Schneefrässchleudern mit einer Leistung von 18 PS bis 350 PS. Ein wesentlicher Bestandteil der Firmenphilosophie von WESTA ist die kontinuierliche Weiterentwicklung seiner Produkte. Erst im Juli 2012 wurde ein neues Patent angemeldet. Der Prototyp dieser Schneefräse wird erstmals auf der diesjährigen AGROALPIN, der Fachmesse für Land- und Forsttechnik, vorgestellt. Sie wird vom 8. bis 11. November in Innsbruck abgehalten. 

WESTA-Geschäftsführer Alois Weber: „Ich bin auch im Frühjahr bei vielen Wintervorführungen selbst vor Ort. Dort zeigen unsere Schneefrässchleudern, die zum Beispiel an einen FENDT-Traktor angebaut sind, was sie können. Dabei sah die Räumung bei schwierigen Schneeverhältnissen, also bei besonders hartem Schnee oder bei sehr hohen Schneeverfrachtungen, so aus: Der Traktorfahrer kam beim Fräsen nicht auf Anhieb um die Kurve. Das heißt er musste zurücksetzen, dann wieder frisch ansetzen und relativ viel rangieren, um schließlich um die Kurve fahren zu können. Dem wollte ich Abhilfe verschaffen. Die Idee war, dass man die Fräse schwenkbar anordnet, ähnlich wie bei einem Schneepflug. Diese Option sollte über einen Hydraulikzylinder gelenkt werden. Auf diese Weise kann der Traktorfahrer bereits rechtzeitig vor der Kurve über ein Steuergerät die Schneefräse in die gewünschte Schrägstellung bringen. Die Fräse kann links und rechts um jeweils 15 Grad schräg gestellt werden. So fährt die Frässchleuder dann schon seitlich in den Schnee, und die Traktorräder laufen in der Kurve auch in der Spur. Das mehrfache Rangieren entfällt, und die Schneeräumung kann in einem Arbeitsgang erfolgen. Das spart Zeit und sorgt für noch mehr Arbeitskomfort.“

PREMIERE AUF DER AGROALPIN
Das Patent wurde im Juli 2012 angemeldet. Es gilt für die leistungsstarken WESTA Schneefrässchleudern ab Typ 750 und ist für Traktoren von 90 bis 350 PS geeignet. Derzeit wird der fertige Entwurf im WESTA Werk in Weitnau umgesetzt. Zu sehen ist der Prototyp erstmals auf der AGROALPIN, der Fachmesse für Land- und Forsttechnik, die vom 8. bis 11. November 2012 in Innsbruck stattfindet. WESTA ist dort erstmals mit einem eigenen Messestand vertreten. Dazu Weber: „Nach der Präsentation auf der Messe steht die Fräse auf dem FENDT-Testgelände in Rohrmoos, dem schneereichen Seitenteil von Oberstdorf, für diverse Praxiseinsätze bereit. Ab der Wintersaison 2013/2014 soll die Schneefräse in die Serienfertigung gehen.“ Die Montage am Traktor erfolgt wie bei jeder herkömmlichen WESTA-Schneefrässchleuder. „Der Anbau verlängert sich lediglich um wenige Zentimeter, auch das Gewicht wird sich nur gering erhöhen“, betont Weber. Abgesehen von der Realisierung dieses Prototyps hat sich WESTA in jüngster Zeit verstärkt mit der Weiterentwicklung seiner Frontfrässchleudern für Pistenfahrzeuge auseinandergesetzt: „Während in den 1990er Jahren in diesem Segment ein regelrechter Boom war, ebbte dieser dann ab. Aber jetzt steigt die Nachfrage nach Pistenfahrzeug-Anbaufräsen wieder. Deshalb haben wir nun unsere Produkt-Palette für dieses Segment erweitert“, informiert Weber.

FRÄSE FÜR PISTENFAHRZEUGE AB 100 PS
Bislang hat WESTA ausschließlich Frontfrässchleudern für Pistenfahrzeuge ab 300 PS produziert, jetzt hat das Allgäuer Unternehmen eine Anbaufräse für Pistenfahrzeuge auf den Markt gebracht, die den unteren PS-Bereich (ab 100 PS) abdeckt: „Diese Fräse wurde auf Anregung der Bayerischen Zugspitzbahn AG entwickelt, die mit diesem Wunsch an uns herangetreten ist. Sie ist schmäler ausgeführt, wiegt ca. 600 Kilogramm und verfügt über eine Arbeitsbreite von ca. drei Meter. Genauso wie unsere Frässchleudern für Pistenfahrzeuge ab 300 PS ist sie mit zwei 3-Klappen-Auswurfkaminen mit hydraulischer Verstellung ausgestattet. Die maximale Wurfweite liegt bei ca. 30 Meter. Zwei groß dimensionierte Auswurfturbinen bewältigen enorme Schneemengen und gewährleisten eine rationelle Schneeverfrachtung. Unsere neue Pistenfahrzeug-Fräse wurde bereits vor kurzem an die Bayerische Zugspitzbahn AG in Garmisch ausgeliefert.“ Ein Auszug aus der umfangreichen Produktpalette von WESTA wird übrigens im nächsten Jahr auf der INTERALPIN zu sehen sein. Sie wird vom 10. bis 12. April auf dem Innsbrucker Messegelände abgehalten.

NEUER ABSATZMARKT NORWEGEN
Mit dem generellen Geschäftsverlauf im aktuellen Jahr zeigte sich Weber sehr zufrieden: „Inzwischen haben wir uns in der Kommunalbranche einen wirklich guten Ruf erarbeiten können. Wir punkten sicherlich mit unserer Produktqualität, unserer Flexibilität, unseren Serviceleistungen und unserem optimalen Preis-Leistungsverhältnis. Hauptabsatzländer sind nach wie vor Deutschland, Österreich und die Schweiz. Aber unsere Schneefrässchleudern sind auch schon über einen längeren Zeitraum außerhalb des deutschsprachigen Raums ein Begriff. Beispielsweise sind wir seit einiger Zeit auf dem norwegischen Markt erfolgreich.“

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