Winterdienst

Schneeräumen und transportieren mit nur einem Gerät dank des Schneeladewagens von Westa5 min read

12. August 2016, Lesedauer: 3 min

Schneeräumen und transportieren mit nur einem Gerät dank des Schneeladewagens von Westa5 min read

Lesedauer: 3 Minuten

Das Allgäuer Unternehmen Westa beschäftigt sich schon seit seiner Firmengründung vor 35 Jahren mit innovativen und ­besonders praktischen Lösungen für den Winterdienst.

Der neueste Clou ist der Schneeladewagen WSL 50-200. Er vereint die Schneeräumung mit dem Abtransport in nur einem Gerät und Arbeitsschritt.

Vor 35 Jahren wurde die erste Schnee­fräse des Winterdienstmaschinen-Herstellers Westa ausgeliefert. Ein Landwirt aus der Region trat an Alois Weber heran, er möge ihm doch eine Fräse für seinen Traktor konzipieren. Damit war der Grundstein für das Allgäuer Unternehmen und die Fräs­maschinenproduktion gelegt. Nach drei ­Dekaden ist das Gerät immer noch im Einsatz. „Fotogen ist das Teil nicht“, meint der Geschäftsführer Alois Weber schmunzelnd. Denn bis heute hat sich an der Konstruktionsweise und am Erscheinungsbild einiges geändert. Aber die grundlegende Technologie war schon damals ideal angelegt. Heute liefert das Unternehmen bis nach Übersee. Neben dem Komplettprogramm an Schneefräsen hat sich Westa mit Sonderanfertigungen einen Namen gemacht. Das Unternehmen hat zwar an Mitarbeitern aufgestockt, dennoch hat es sich die Flexibilität des Kleinbetriebes erhalten. So kommt es auch, dass kommunale Dienstleister und Praktiker mit Sonderwünschen an Westa herantreten.

Innovationen durch Problemlösungen
Erfahrungen aus der Praxis und Kunden­wünsche sind die Basis für viele Innovationen, die man bei Westa schon umgesetzt und dann erfolgreich am Markt platziert hat. Wird ­Alois Weber mit den Problemen aus dem Berufs­alltag von Winterdienstbetreibern und -mitarbeitern aufmerksam, geht er stets daran, diese zu lösen. Nicht mehr aus dem Produktportfolio des Schneeräumspezialisten wegzudenken sind die mit Tüftler und ­Winterdienstbetreiber Roland Hosp entwickelten Innovationen. So sorgt beispielsweise die hydraulisch verstellbare Gleitplatte auch bei Schotterwegen und plombierten Straßen für schneefreie Flächen. Ihr höhenverstell­barer Gleitschuh passt sich optimal an die Gegeben­heiten der zu räumenden Straßen an und schützt so das Fräsgehäuse. Auch eine Lösung für das Sichtproblem beim Schneeräumen wurde gefunden: Der hydraulisch wegklappbare und aus dem Sichtfeld des ­Fahrers schwenkbare Auswurfkamin. Dieser ging rasch in Serie und ist seither ein Best­seller. Und auf noch weitere Fragen aus der Winterdienst-Praxis fand man im Allgäuer Firmensitz eine Antwort.

Jüngste Neuheit: der Schneeladewagen
In regelmäßigen Abständen wartet Westa mit neuen Patenten auf – und aus den ersten Prototypen werden rasch Serienprodukte. Der neueste Clou des Tüftlers Alois Weber ist der Schneeladewagen WSL 50-200. Er vereint die Schneeräumung mit dem Abtransport in nur einem Gerät und Arbeitsschritt. Dabei umgeht Westa den Umweg über frontaufgebaute Schneefräsen und hohe Auswurfkamine. Gefräst wird dort, wo der Schnee hin soll – direkt am Anhänger. Statt frontal auf Traktor, ­Unimog & Co. angebaut zu werden, findet sich die Schnittstelle zwischen dem Trägerfahrzeug und dem Anhänger. Durch eine Aussparung im vorderen Teil des Anhängers wird über den Kamin der Frässchleuder der Schnee geladen. Das spart Zeit und Einsatzkräfte – denn ein Beiwagen und damit auch ein zweiter Fahrer sind für den Abtransport des Schnees nicht nötig. Da der Fahrer beim Schneeräumen nicht auf das begleitende Transportfahrzeug achten muss, geht der Winterdienst auch ­zügiger voran. Was man sich beim eingangs erwähnte Freisichtkamin bei Westa bereits zum Ziel gesetzt hat – die ungestörte Sicht auf die Straße während des Räumens – wurde nun mit dem Schneeladewagen WSL 50-200 perfektioniert: Da der Schnee nicht über die Fahrerkabine des Träger­fahrzeugs geschleudert werden muss, ist die Sicht während der Fahrt nun vollends uneingeschränkt. Die Sicherheit des Fahrers und anderer Straßennutzer wird durch den Einsatz des Schneeladewagens nochmals vergrößert.

Zudem kann der Schneeladewagen auch als normale Seitenwallfräse genutzt werden, indem der Kamin auf 90 Grad eingestellt wird und so im Gelände fräsen kann. So kann man zum Beispiel einen Seitenwall an einer Straße fräsen und den Schnee seitlich ins Gelände oder durch Drehung des Kamins in den Anhänger befördern, wenn beispielsweise wegen Häuser oder anderer Hindernisse die Ausbringung des Schnees an Ort und Stelle nicht möglich ist.

Ganzjahres-Einsatz
Zwar nennt sich das innovative Produkt von Westa Schneeladewagen, doch kann es innerhalb kurzer Zeit für den Sommerbetrieb umfunktioniert werden. Jetzt schon im Einsatz ist ein Holzhäcksler des Unternehmens ­Dücker Maschinenfabrik: Die gehäckselten Holzschnitzel werden sogleich über das verstellbare Ausblasrohr in den Anhänger befördert. In Verbindung mit einer verstellbaren Auswurfklappe lassen sich Auswurfrichtung und -weite genau einstellen. Und noch weitere Kombinationsmöglichkeiten mit Anbau­geräten passend für alle Jahreszeiten sowie Kommunal-, Forst- und Landwirtschaftseinsätze sind in Planung. Doch egal ob Winterdienst oder Forstarbeit: Gemeinsam ist ihnen, dass sie von der 2-in-1-Funktion des Schneeladekamins profitieren. Nachdem Schnee oder Holz verarbeitet und gleichzeitig ver­laden wurden, können sie abtransportiert und an gewünschter Stelle ausgekippt werden.

Steuerung des Anhängers
Kontrolliert wird der Schneeladewagen WSL 50-200 über eine Anhängesteuerung inklusive Funkkameraüberwachung. Damit kann das Heben, Senken und Querneigen der Fräse navigiert und die Seitenverschiebung des Anhängers gesteuert werden. Per Joystick kann außerdem der Kamin gedreht, die Klappe des Auswurfkamins auf und zu gemacht sowie die Heckklappe gekippt und geöffnet werden. Die Anbaugeräte werden per Hubanlage an das Trägerfahrzeug und den Schneeladewagen angebracht, sie verfügt über eine Schnellkupplung. Die Anbaugeräte sind dadurch leicht abnehmbar, das ist vor allem im Sommerbetrieb wichtig, wenn der Schneelade­wagen rein als Anhänger fungieren soll.

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